Österreich betroffen

Wie die US-Autozölle jetzt die Wirtschaft schocken

Wirtschaft
27.03.2025 21:00

25-prozentige Zölle auf Fahrzeuge aus der EU sind eine Hiobsbotschaft für die Industrie. Gefährdet sind Ausfuhren im Wert von 2,8 Milliarden Euro in die USA. Einbrüche bei VW und Co. haben auch Folgen für zahlreiche österreichische Zulieferer.

Der US-amerikanische Präsident Trump bringt mit seinen Zollankündigungen die Weltwirtschaft erneut kräftig durcheinander. 25 Prozent auf Autos und Autoteile aus der EU sollen mit 2. April gelten. Derzeit stellen die USA 60 Prozent ihrer Fahrzeuge im Inland her, der Rest wird importiert. 2024 wurden aus der EU 820.000 Fahrzeuge um 38 Milliarden Euro in die Staaten geliefert, die Hälfte aus Deutschland.

Nordamerika ist für die deutsche Autowirtschaft ein extrem wichtiger Markt. Rund jeder dritte Porsche und jeder sechste BMW wurden im Vorjahr dort verkauft. VW, Audi und Mercedes setzten rund zehn bis 15 Prozent ihrer Fahrzeuge in den USA ab. Deutsche Produzenten haben sich auch in den USA angesiedelt, ebenso wie in Mexiko und Kanada, doch auch hier gelten hohe Zölle für Ausfuhren.

Donald Trump nutzt Zölle als Druckmittel. (Bild: APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/WIN MCNAMEE)
Donald Trump nutzt Zölle als Druckmittel.

Exporte in Milliardenhöhe stehen jetzt auf dem Spiel
Fakt ist: Mit der deutschen Automobilindustrie hängt auch Österreich im Zollstreit mittendrin, direkt und indirekt. Die heimische Zulieferindustrie ist eng mit dem Nachbarland verwoben. Werden wegen der Zölle weniger Autos produziert, verkaufen österreichische Unternehmen weniger Komponenten. „Zudem exportierte Österreich 2024 Waren im Kfz-Sektor um 2,8 Milliarden Euro direkt in die USA, die potenziell von den Zöllen betroffen sind“, sagt Igor Sekardi, Experte bei der Industriellenvereinigung. Bereits fixierte Stahl- und Alu-Zölle zielen zusätzlich auf ein Volumen von einer Milliarde Euro ab.

Generell wird Österreich mit der harten Zollpolitik des US-Präsidenten am falschen Fuß erwischt. Während die Exporte 2024 um rund fünf Prozent sanken, stiegen die Ausfuhren in die USA um über zehn Prozent. Eine Verschärfung des Handelskonflikts ist daher auch für die heimische Konjunktur schlecht.

„Die Exporte in die USA haben uns zuletzt noch über Wasser gehalten“, betont Sekardi. Ein großes Problem für die Wirtschaft sind zudem die riesige Unsicherheit und das „handelspolitische Chaos“, so der Experte. Denn Firmen halten Investitionen zurück.

EU will auf Trumps Politik reagieren
Die EU plant nun Vergeltungsmaßnahmen. Die Kommission betont, dass die Zölle sowohl für die Wirtschaft als auch die Konsumenten auf beiden Seiten des Atlantiks negative Folgen haben werden. Am Ende wird auch dieser Handelskrieg nur Verlierer hervorbringen.

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