Ausgerechnet zur Zeit der Krötenwanderung sind große Baufahrzeuge in der Nähe eines Schotterteichs angerückt. Tierschützer sind als Retter vor Ort, doch viele der geschützten Amphibien sind bereits tot.
Die stark befahrene Landesstraße bei Haitzendorf im Bezirk Krems in Niederösterreich war lange Zeit kein gutes Pflaster für Kröten. Jahr für Jahr kamen während der Wanderung zu einem als Laichgewässer genutzten Schotterteich Hunderte Amphibien ums Leben. Bis 2013 der Verein RespekTiere von der Wanderstrecke erfuhr. Krötenzäune wurden aufgestellt und Kübel eingegraben, täglich helfen Freiwillige von März bis April, um die bedrohten Tiere Jahr für Jahr möglichst sicher auf die andere Straßenseite und später wieder zurückzubringen.
„Sie wissen es genau“
Doch nun müssen sie mitansehen, wie all ihre Arbeit umsonst ist. Auf dem Grundstück, auf dem sich der Schotterteich befindet, wurde nämlich ausgerechnet zum Höhepunkt der Krötenwanderung mit Rodungsarbeiten begonnen. „Dem Besitzer gehört der Teich seit vielen Jahren, sie wissen genau, dass jetzt die wichtigste Zeit zur Fortpflanzung der Tiere ist. Das müsste jetzt nicht passieren“, ärgert sich Putzgruber.
Die Folgen: Die Zäune wurden für die Zufahrt der schweren Baumaschinen geöffnet, viele Schutz suchende Kröten gelangen auf die Straße oder werden von den tonnenschweren Geräten erdrückt. „Es ist ein massiver Eingriff ohne Rücksicht. Es wird leider viel zu wenig beachtet, dass die Kröten zu den aussterbenden Tierarten zählen“, kritisiert RespekTiere-Obmann Tom Putzgruber. Er rückte mit seinen Helfern und mithilfe der Straßenmeisterei aus, um zu retten, was zu retten ist.
Ein Teilerfolg ...
Immerhin: Im Gespräch konnte der Grundbesitzer überzeugt werden, die Arbeiten einzustellen und später zu beenden. Laut ihm seien hauptsächlich kaputte Eschen gefällt worden. Das sei jetzt passiert, weil die zuständige Firma in der Nähe gewesen sei und nur jetzt Zeit gehabt habe. „Es ist zumindest ein Teilerfolg“, so Putzgruber, der dennoch meint: „Es ist ein Privatgrundstück, man hätte es derzeit einfach mit Bändern absperren können.“
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