Aus der Dunkelheit der Nacht tauchten junge Flüchtlinge auf. Im Burgenland suchten sie Hilfe. Polizei und Bundesheer setzen genaue Kontrollen gegen die illegale Migration fort.
Die Haare zerrauft, das Gesicht verstaubt, die Kleidung verschnudelt – abgekämpft wirkten die jungen Flüchtlinge, die am Donnerstag gegen sechs Uhr in der Früh vor der Polizeidienststelle Deutschkreutz standen und warteten. Viel dürften die Fünf die Nacht zuvor nicht geschlafen haben, wenn überhaupt. Dem Grad der Erschöpfung nach zu urteilen, hatten sie offenbar eine lange Tour hinter sich. Verdreckte Turnschuhe und feucht-matschige Hosenbeine zeugten von einem Marsch durch den Gatsch im unwegsamen Gelände. „Asyl“, mehr war von den Migranten wegen unüberwindbarer Sprachbarrieren nicht zu erfahren.
Für viele gibt’s doch keinen Weg zurück nach Syrien
Die Einwanderer stammen vermutlich aus Syrien. Der Staat, der im Süden an Israel und Jordanien grenzt, war bis vor Kurzem die Nummer eins bei den Herkunftsländern der im Burgenland Aufgegriffenen. Das jähe Ende des Assad-Regimes hatte eine Wende in den Migrationsbewegungen zur Folge. Zehntausende Syrer, die in den Flüchtlingslagern in der benachbarten Türkei untergebracht waren, wollten nach dem Machtwechsel zurück in die Heimat, anstatt sich mit profitgierigen Schleppern oder auf eigene Faust nach Europa durchzuschlagen.
Trotz des Umsturzes wird nicht von einer sicheren politischen Lage ausgegangen. Noch immer herrscht die Gefahr von Terrorismus, zivilen Unruhen, bewaffneten Konflikten und Entführungen vor.
Zahlen drastisch gesunken
Unabhängig davon, kontrolliert die Polizei im Burgenland – gemeinsam mit dem Bundesheer – weiterhin die Staatsgrenze zu Ungarn ganz genau. „Die Zahl der Aufgriffe ist gegenüber den Jahren zuvor drastisch gesunken“, so die offizielle Bilanz. Im Fokus der Grenzschützer bleiben aber vor allem Hotspots wie Nickelsdorf, Andau und Pamhagen. Immer wieder zielen Schwerpunktaktionen auf illegale Migration ab.
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