Umstrittener Erlass

Trump greift in der US-Hauptstadt nach der Macht

Außenpolitik
28.03.2025 07:33

US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag einen Erlass zur Ausweitung der Regierungskontrolle über die Hauptstadt Washington unterzeichnet. Das Dekret sieht neben einem verschärften Vorgehen gegen irreguläre Migranten die Einrichtung einer „Task Force“ vor, die die „maximale Durchsetzung der Bundeseinwanderungsgesetze“ sicherstellen soll.

Demnach sollen alle Ressourcen der Strafverfolgungsbehörden eingesetzt werden, um „illegale Einwanderer im Großraum Washington festzunehmen und abzuschieben“. Die vom Weißen Haus aus geleitete Abteilung werde darüber hinaus den Status Washingtons als einer „Zufluchtsstadt“ „überwachen“, heißt es in dem Text weiter. Auch sieht das Dekret eine verstärkte Polizeipräsenz auf den Straßen und in den Verkehrsmitteln vor.

Auch die „schnelle Vertreibung“ von Obdachlosen aus Flächen, die dem Staat gehören – darunter viele Parks – wird in dem Erlass genannt. „Als Hauptstadt der größten Nation in der Weltgeschichte sollte (Washington) schöne, saubere und sichere öffentliche Räume aufweisen“, erklärte Trump.

Washington DC hat einen Sonderstatus. Die 700.000-Einwohner-Stadt ist kein Bundesstaat, sondern ein Bundesdistrikt. Laut Verfassung liegen die Zuständigkeiten für Stadtverwaltung beim Kongress.

Die US-Hauptstadt wird eigentlich nicht von der US-Regierung verwaltet. (Bild: AFP or licensors)
Die US-Hauptstadt wird eigentlich nicht von der US-Regierung verwaltet.

Republikaner für Machtübernahme
Der Status als „Zufluchtsstadt“ oder „Zufluchtsstaat“ geht auf von einigen örtlichen Behörden beschlossene Richtlinien zurück. Neben Washington haben sich auch New York und Los Angeles den Status von Zufluchtsstädten gegeben. Die damit verbundenen Richtlinien zielen in der Praxis auf den verstärkten Schutz von Migranten gegenüber Bundesbehörden ab.

Trump hatte den Kampf gegen die irreguläre Migration und das Thema sichere Grenzen zu Schwerpunkten seiner Präsidentschaft gemacht. Seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus ist Washingtons demokratische Bürgermeisterin Muriel Bowser um gute Zusammenarbeit mit dem Rechtspopulisten und dem republikanisch dominierten Kongress bemüht.

Viele Republikaner fordern schon lange die vollständige Aufhebung des weitgehenden Selbstverwaltungsrechts der liberalen Stadt. Auch von dem von Trump und seinem Berater Elon Musk vorangetriebenen Personalabbau bei Bundesbehörden ist Washington massiv betroffen. Zudem drohen der Stadt erhebliche Haushaltskürzungen durch den Kongress.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt