Fast 200 Todesopfer
Erdbeben in Südostasien: Österreicher verletzt
Ein starkes Erdbeben hat am Freitag Südostasien erschüttert. Besonders betroffen waren Zentral-Myanmar und Thailand. Das Erdbeben forderte fast 200 Menschenleben, unter den Hunderten Verletzten sind auch Österreicher. In der thailändischen Hauptstadt Bangkok stürzte ein im Bau befindliches Hochhaus ein.
Das Beben hatte nach Angaben des United States Geological Survey (USGS) in der Spitze eine Stärke von 7,7 auf der Richterskala und in einer Tiefe von 10 km seinen Ursprung. Das entspricht einer sehr starken Erschütterung.
Das Epizentrum lag nach Angaben des USGS in Myanmar etwa 17,2 km von der Stadt Mandalay entfernt, in der rund 1,2 Millionen Menschen leben. Nur wenige Minuten später ereignete sich ein weiteres Beben der Stärke 6,4. Besonders gravierende Auswirkungen wurden in der thailändischen Hauptstadt Bangkok dokumentiert. Die Erdstöße waren bis nach China, Indien und Bangladesch zu spüren.
Österreicher unter den Verletzten
Unter den vielen Verletzten des Erdbebens sind auch Österreicher. Sie erlitten aber nur „ganz leichte Verletzungen“, berichtet der österreichische Botschafter in Thailand, Wilhelm Donko, im Ö1-Mittagsjournal. Die Österreicher verletzten sich im Zuge der Evakuierungen, als sie aus Hochhäusern gerannt sind. Viele Touristen würden sich allerdings eher südlich von Bangkok auf Inseln aufhalten. Dort sei das Erdbeben kaum gespürt worden, betont Donko. „In Bangkok und in den vom Erdbeben betroffenen Regionen nördlich von Bangkok befinden sich derzeit über 1000 Österreicher“, sagt der Botschafter.
Hunderte Verletzte und Tote
Es gibt mittlerweile Berichte von Todesopfern: BNO News schreibt von ungefähr 180 Toten und rund 730 Verletzten in Myanmar. Die Zahl der Opfer dürfte in den nächsten Stunden noch rapide steigen. Bei dem Erdbeben könnten Tausende Menschen ums Leben gekommen sein, teilten die amerikanischen Geologen des USGS mit: „Die Katastrophe ist wahrscheinlich weitverbreitet.“
Wir schätzen, dass Hunderte Menschen verletzt wurden, aber wir sind noch dabei, die Zahl der Opfer zu bestimmen.
Vize-Polizeichef des Bangkoker Stadtbezirks Bang Sue, Worapat Sukthai
Auch in Bangkok gibt es viele Verletzte und Tote. „Wir schätzen, dass Hunderte Menschen verletzt wurden, aber wir sind noch dabei, die Zahl der Opfer zu bestimmen“, sagt der Vize-Polizeichef des Bangkoker Stadtbezirks Bang Sue, Worapat Sukthai. Der Bürgermeister der Stadt Bangkok, Chadchart Sittipunt, bestätigt, dass acht Menschen in Bangkok getötet worden sind, wie der Guardian berichtet.
Spuren der Verwüstung in Bangkok
Obwohl die thailändische Hauptstadt Bangkok nicht im Epizentrum des Erdbebens liegt, ziehen sich Spuren der Verwüstung durch die Stadt, Gebäude stürzten ein, Menschen versuchten, sich zu retten und rannten in Panik ins Freie. Aus den Krankenhäusern wurden Patienten auf die Straßen gebracht, um sie vor fallenden Trümmern zu schützen.
30-stöckiges Hochhaus bricht ein
In Bangkok stürzte ein im Bau befindliches 30-stöckiges Hochhaus ein (siehe Posting unten). Beim Einsturz wurden 81 Personen verschüttet, mindestens drei davon seien tot, teilte Vize-Regierungschef Phumtham Wechayachai mit.
Ein dramatisches Video, das in den sozialen Medien kursierte, zeigte, wie sich das Gebäude mit einem Kran auf der Spitze innerhalb weniger Sekunden in eine Wolke aus Schutt verwandelte, während Schaulustige schrien und davonliefen.
Die Stärke der Erschütterung ließ auch Wasser aus den Swimmingpools auf den Hochhäusern schwappen, wie Videos zeigen (siehe Posting unten).
Einige U-Bahn- und Zugverbindungen in Bangkok waren infolge des Erdbebens unterbrochen, was in der Zehn-Millionen-Einwohner Stadt für noch stärkere Staus als üblich sorgte. An den Flughäfen ging der Betrieb hingegen normal weiter.
Notstand in Bangkok ausgerufen
Thailands Regierungschefin Paetongtarn Shinawatra berief eine Krisensitzung ein, um die Auswirkungen des Bebens zu bewerten. Das thailändische Ministerium für Katastrophenschutz erklärte, das Beben sei in fast allen Regionen des Landes zu spüren gewesen. In Thailands Hauptstadt Bangkok wurde der Notstand ausgerufen.
Schwere Schäden in Myanmar
Das Beben richtete auch in Myanmar schwere Schäden an: Häuser kippten zur Seite, in Straßen entstanden riesige Risse, die bekannte Ava-Brücke in der Nähe des Epizentrums des Bebens stürzte ein (siehe Posting unten).
Ein Zeuge in der Stadt Mandalay berichtete Reuters: „Wir sind alle aus dem Haus gerannt, als alles zu wackeln begann. Ich habe gesehen, wie ein fünfstöckiges Gebäude vor meinen Augen eingestürzt ist. Jeder in meiner Stadt ist auf der Straße und niemand traut sich in die Gebäude zurück.“
In einem außergewöhnlichen Schritt bat die Militärjunta wegen der Katastrophe um internationale Hilfe, wie ihr Sprecher mitteilte. Myanmar befindet sich inmitten eines Bürgerkriegs, und viele Gebiete sind nur schwer zugänglich, sodass nicht sofort klar war, welche Hilfsmaßnahmen das Militär bereitstellen kann, berichtet AP.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.