Die Oscarpreisträgerin schlüpft in die Rolle einer nahezu sorglosen Lehrerin, die die Idylle der Vorstadt genießt – bis die ihren Mann verdächtigt, ein Doppelleben zu führen. Doch es ist alles viel schlimmer, als sie es sich hätte ausmalen können.
Beobachtet man Nancy Vandergroot (Nicole Kidman) in ihrem malerischen Vorstadtdasein, stellt man sich unweigerlich jene Frage, die im Vorspann auch die Protagonistin beschäftigt: Ist das alles überhaupt real? Die titelgebende Stadt Holland, im Westen des US-Bundesstaates Michigen, ist an Idylle kaum zu überbieten, die im alljährlich stattfindenden Tulpenfest ihren Höhepunkt findet.
Nancy ist Hauswirtschaftslehrerin und ihr Mann Fred (Matthew Macfadyen) Optiker, der in seiner Freizeit, gemeinsam mit Sohn Harry (Jude Hill), seiner großen Leidenschaft nachgeht – seiner Modelleisenbahn. So weit, so makellos. Doch als sich Freds Geschäftsreisen häufen und einige seiner Erzählungen plötzlich nicht mehr zusammenpassen, wird Nancy misstrauisch und ist sich sicher, dass ihr Mann eine Affäre unterhält.
Grund genug für die devote Ehefrau, sich aus ihrer Komfortzone zu bewegen und auf Spurensuche zu gehen. Gemeinsam mit dem pädagogischen Neuzugang an ihrer Schule, Dave Delgado (Gael García Bernal), der längst ein Auge auf seine Kollegin geworfen hat, fangen sie an, Fred hinterherzuspionieren. Das Ergebnis: Auch sie fangen eine Affäre an und stellen fest, dass Fred tatsächlich ein Doppelleben führt – allerdings ein viel schlimmeres, als sie es ursprünglich vermutet hatten
Wach bleiben statt Nägel beißen
Atmosphärisch muss sich „Holland“ (ab sofort auf Amazon Prime Video) den Vergleich mit „Die Frauen von Stepford“ wohl gefallen lassen müssen. Auch das ähnlich missglückte Endergebnis der Satire-Verfilmung aus dem Jahr 2004, in der auch Kidman die Hauptrolle übernahm, könnte noch als Parallele gezogen werden. Kidman gibt zwar – wieder einmal – ihr bestes, bleibt aber auf weiter Flur alleine. Weder von Macfadyen als Ehemann mit zwei Gesichtern, noch von Bernal als helfender Retter bekommt sie genug Unterstützung – was nicht an den Schauspielern, sondern leider am Drehbuch liegt. Kurzum: Was mit dieser Besetzung und Geschichte ein spannender Thriller zum Nägelbeißen hätte werden müssen, wird eher zur Herausforderung, sich lang genug wach zu halten, um das sich überschlagende Ende noch zu erleben. Nancys anfängliche Frage können wir also guten Gewissens beantworten: Es ist zu perfekt, um wahr zu sein!
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