Es klingt so gut und geht schnell – ein Klick, das günstige Heizöl, kuschelige Hundebett oder die schöne Hose ist bestellt. Aber Fakeshops schießen aus dem Boden wie Schwammerln. Worauf Sie achten sollten!
Ganze 10.974 Eingaben hat die Internet Ombudsstelle im Vorjahr bearbeitet. Dazu zählen unerwünschte Abos, Hass im Netz, datenschutzrechtliche Fragen, Probleme mit Online-Bewertungen und Beschwerden über Einkäufe im Internet. Auch die Ombudsfrau erhält in letzter Zeit vermehrt Zuschriften verzweifelter Leser, die in eine Falle getappt sind.
Hundebett war nicht „bio“
Wie etwa ein Wiener, der seinem Vierbeiner ein kuscheliges Bettchen bestellt hat. Aus antibakteriellem Kunstfell, Bio-Baumwolle und strapazierfähigem Nylon sollte die Liegestätte bestehen, waschbar bei 30 Grad. Kaum etwas davon erwies sich als richtig. „Das Bett ist kleiner als angegeben, laut Etikett nur kalt waschbar und von Bio-Baumwolle keine Spur“, ist Herr K. enttäuscht. Geliefert wurde direkt aus Asien.
Europäisches Recht in Asien kaum durchsetzbar
Und dort müssen Enttäuschte wie Herr K. reklamieren. Das ist theoretisch möglich, meist aber sinnlos, bestätigt Karl Gladt von der Internet Ombudsstelle. „Im Grunde hat man ganz ähnliche Rechte wie bei einem Kauf bei einem europäischen Händler. Die Durchsetzung dieser Rechte ist aber praktisch nicht möglich, weil Entscheidungen gegenüber asiatischen Unternehmen kaum durchgesetzt werden können und sich asiatische Händler wenig an das europäische Recht halten“, so der Jurist.
Tipps für sicheren Einkauf
Daher sollte man vor einem Kauf das Impressum des Shops checken. Findet man keinen Firmensitz oder ist dieser im EU-Ausland, sollte man entweder die Finger davon lassen oder sich eines Risikos bewusst sein. Leider kann man sich aber nicht immer auf die Angaben im Impressum verlassen. Auch hier wird geschwindelt und Adressen erfunden ober abgekupfert. Eine kurze Recherche kann oft helfen, um auf Nummer sicher zu gehen! Stellt sich heraus, dass es Straße oder Hausnummer gar nicht gibt, wird es sich kaum um ein seriöses Unternehmen handeln.
Sicherste Zahlungsmethode
Die sicherste Zahlungsmethode ist laut Gladt der Kauf auf Rechnung. „Ganz einfach, weil Sie dort erst bezahlen müssen, nachdem sie die Leistung erhalten haben“, erklärt der Jurist. Das dürfe man nicht mit einem Kauf auf Rechnung über einen Zahlungsdienstleister wie zum Beispiel Klarna verwechseln.
Wo es zu Problemen kommt
Hier kommt es oft zu Problemen, wie auch die Ombudsfrau von Beschwerden weiß. Die Krux bei der Sache ist, dass Zahlungsdienstleister und Onlineshop oft nicht miteinander kommunizieren. Das ist besonders schlimm, wenn der Verkäufer außerhalb der EU sitzt. Ein Beispiel: Eine Leserin hat im Internet besonders schöne Hosen bestellt. Gepasst haben sie nicht. Sie reklamierte beim Händler in China. Der antwortete nicht. Gleichzeitig forderte der Zahlungsdienstleister die Bezahlung der Rechnung. Er weiß nichts von einer Rücksendung.
„Hier vergrößern sich die Kosten recht schnell, weil dann Mahngebühren verlangt werden, ein Inkassobüro eingeschaltet wird und mit dem Gericht gedroht wird“, so Gladt weiter. Gefallen lassen müsse man sich das nicht. „Hier kann man sich unsere Einschätzung holen, ob gezahlt werden muss. Wenn nein, sollte man die Forderungen zurückweisen und nicht bezahlen.“
Fazit
Trotz vieler negativer Beispiele, online einzukaufen ist aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Und es gibt ja auch die echten, seriösen Unternehmen, bei denen man gerne bestellt und sich freut, wenn dann ein Packerl vor der Tür liegt. Wer sein Geld nicht zum Fenster rausschmeißen möchte, sollte jedenfalls ein paar Tipps beachten. Das lohnt sich allemal. Und im Fall des Falles Hilfe holen. Und – gibt es ja auch noch den lokalen Handel, der sich über Kunden freut!
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