Die Waldbodenflächen beginnen sich zu verändern, und schon bald erstrahlen die ersten Frühlingsblumen in leuchtenden Farben und die ersten Kräuter kämpfen sich der Sonne entgegen. Die „Krone“ hat sich umgehört, welche Kräuter und Blumen für die Gesundheit wichtig sind.
Der Frühling ist endlich da! Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen die kalte Luft vertreiben und die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht, gibt es nichts Besseres als einen Spaziergang über Wald und Wiesen. Abseits von Tulpen, Narzissen und Krokusse sprießen in Kärntens Natur Unmengen an schönen Frühlingsboten und frischen Kräutern, die uns nicht nur mit ihren bunten Farben erfreuen, sondern auch gesundheitliche Vorteile bringen.
Die ganzen Frühlingskräuter wie Brennnessel, Vogelmiere, Löwenzahn, Giersch, Schafgarbe, Brunnenkresse oder Bärlauch werden in der Volksheilkunde verwendet. „Diese sollten wir jetzt vermehrt in die Ernährung einbauen. Sei es auf einem Salat, einem Topfenaufstrich oder einem Butterbrot – die haben die geballte Kraft. Es sind so viel Mineralstoffe und Vitamine enthalten, was wir jetzt nach einem langen Winter brauchen. Der Stoffwechsel geht im Winter runter, deshalb sollte man weniger essen. Wir tun aber genau das Gegenteil, wir essen mehr und bewegen uns weniger – das ist schlecht“, weiß Daniela Robinig, FNL-Kräuterexpertin.
Nektargehalt der Blüte wird mit der Farbe gezeigt
Aber auch die Frühlingsblumen erstrahlen in bunten Farben, wie etwa das gefleckte Lungenkraut. Die Geschichte zu diesem Kraut ist nach alter Überlieferung folgende: „Mutter Maria hat beim Stillen vom Kind Muttermilch verloren und die Tropfen sind auf diese Pflanze getropft und deswegen hat diese Pflanze gefleckte Blätter.“ Die Blüten haben zwei verschiedene Farben, weshalb sie auch im Volksmund Hänsel und Gretel genannt werden, was mit dem Nektaranteil der Blüte zusammenhängt. „Je nachdem wie viel Nektar drinnen ist, verfärbt sich die Blüte und so wissen die Insekten, vor allem die Hummeln, welche Blüte sie anfliegen müssen“ erklärt Robinig. Früher wurde die Pflanze vielfach verwendet, mittlerweile ist aber bekannt, dass die Pflanze leicht giftig ist.
Aber auch andere Blumen verkünden mit ihrem Blühen den Lenz. Gänseblümchen kennt wohl jedes Kind. „Es ist ein sanfter Reiniger für unseren Körper. Für den Magen gut verträglich, aber auch bei Erkältungen ist ein Gänseblümchen-Tee eine gute Unterstützung. Man klaubt die Blüten, gießt diese mit einem heißen Wasser auf und lässt sie 10 Minuten stehen. Früher hat man auch gesagt, wenn man die ersten drei Gänseblümchenblüten isst, bleibt man das restliche Jahr gesund.“
Nicht nur Blumen bieten uns im Frühling zahlreiche Möglichkeiten zur Entdeckung, auch die Kräuter der Natur sind wahre Schätze. „Das erste Grün war früher einmal sehr wertvoll, weil die Menschen wussten, dass bei diesen Pflanzen Nährstoffe und Vitamine enthalten sind, die sie früher nicht bekamen. Die Vorratskammer war leer, Kinder waren unterernährt, und deshalb war das erste Grün etwas ganz Besonderes. Die ersten Blühten wurden gefeiert. Die eigentliche Gemeinsamkeit von diesen Frühlingspflanzen ist, dass sie den Stoffwechsel aktivieren, das heißt sie helfen uns wieder in Schwung zu kommen und unsere Frühjahrsmüdigkeit loszuwerden.“
Gaumenschmaus: Röhrlsalat mit Erdäpfeln
Der Löwenzahn ist wohl eines der bekanntesten und zugleich vielseitigsten Wildkräuter. „Was gibt es Besseres als einen Röhrlsalat mit heißen Kartoffeln? Er ist mit seinen Bitterstoffen wichtig für Leber, Galle und die Verdauung. Prinzipiell kann man alles verwenden, man sollte jedoch beim Stängel aufpassen, weil er sehr viel Inhaltsstoffe hat – er ist aber nicht giftig, wie man früher immer gesagt hat.“
Auch ein Kräuter-Smoothie kann unterstützen! Wenn man Kräuter mit ihren super Stoffen immer wieder dem Körper zuführt, kommt man schneller wieder in Schwung!“
Daniela Robinig, FNL-Kräuterexpertin
Beim Pflücken von Kräutern und Blumen sollte aufgepasst werden. „Wenn irgendwas gesammelt wird, ist es absolut wichtig, dass man sich sicher ist, welche Pflanze man gerade gesammelt hat. Gerade im Frühjahr, sind die Pflanzen noch sehr klein, teilweise gibt es keine Blüte, deshalb, wenn nur ein Funken von einem Zweifel vorhanden ist – Finger weg!“
„Wir sammeln auch bitte alles mit Maß und Ziel. Gerade im Frühjahr ist es für unsere Insekten und Bienen enorm wichtig, dass diese ganzen Frühblüher für sie zur Verfügung stehen. Wir sollten auf unsere Umwelt und Natur Acht geben. In Wahrheit braucht man wenig. Wenn ich immer wieder ein bisschen von Kräutern in meinen Salat hinein schneide, tu’ ich meinem Körper viel Gutes und es ist auch nicht aufwendig.“
Vom Gänseblümchen bis zur Brennnessel
Ein Spaziergang im Frühling ist weit mehr als nur Bewegung an der frischen Luft – er ist eine Reise in die Welt der Naturheilkunde. Mit offenen Augen können wir im Wald, auf Wiesen und an Waldrändern eine Vielzahl an Kräutern und Blumen entdecken, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch unserer Gesundheit zugutekommen. Vom Gänseblümchen bis zur Brennnessel – der Frühling bietet eine Schatzkammer an natürlichen Heilmitteln, die es zu entdecken gilt. Also, Schuhe an, raus in die Natur und die frühlingshafte Vielfalt genießen!
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