Die Suche nach einem neuen Präsidenten des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) geht in die Verlängerung. Bei der nur etwa 15-minütigen Sitzung des Wahlausschusses am Freitag in Wien wurden vom Vorsitzenden Martin Mutz nicht einmal konkrete Namen präsentiert – weil noch Rückmeldungen von einigen Kandidaten ausständig seien, erklärte der Kärntner.
Die nächste Sitzung ist für 9. April anberaumt, hier sollte zumindest eine Vorentscheidung fallen. Offiziell inthronisiert wird der neue Verbandschef am 18. Mai im Rahmen der ÖFB-Bundeshauptversammlung in Bregenz. An diesem Tag soll auch die Strukturreform beschlossen werden. Diese sei „nahezu endredigiert“, sagte Mutz. „Wir sind mit den Satzungen schon sehr weit.“
„Fünf bis sieben Personen“ als ÖFB-Präsidentenanwärter
Von der Präsidentensuche kann man das nicht behaupten. Mutz und sein Stellvertreter Josef Geisler informierten lediglich darüber, dass sie mehr Zeit benötigen. „Wir haben uns dazu entschieden, alle Kandidaten gesammelt zu präsentieren“, meinte Mutz. Von einigen Anwärtern seien noch Rückmeldungen ausständig, ob sie wirklich für den Job zur Verfügung stünden. Infrage kommen laut Mutz „fünf bis sieben Personen“. Hearings von Kandidaten am 9. April seien möglich. Namen wie jene von Christian Jauk, Brigitte Annerl, Roland Schmid, Kurt Svoboda oder Johannes Wutzlhofer als künftiger ÖFB-Boss machten zuletzt die Runde.
Ob es an diesem Tag schon eine Entscheidung gibt, ist offen. „Wir werden am 9. April definieren, wie wir weiter vorgehen“, erklärte Mutz. Derzeit wird der ÖFB interimistisch von Wolfgang Bartosch geführt. Der Steirer steht für eine Verlängerung seiner Amtszeit allerdings nicht zur Verfügung. Er sei „schon etwas überrascht“ gewesen, dass es von der Wahlkommission keine Namen gab, gestand der aktuelle Verbandsboss. „Ich hätte gedacht, dass wir heute zumindest eine Shortlist erstellen, aber ich verstehe auch die Argumentation des Wahlausschusses.“
Die Suche nach dem künftigen CEO habe noch nicht begonnen, ergänzte Bartosch. Dieser Posten entsteht im Zuge der Strukturreform, die offenbar auf Schiene ist. „Der vorliegende Entwurf wird noch einmal ergänzt, dann von der Rechtsmittelkommission endgültig abgesegnet, wird dann beschlussfertig vorliegen und am 18. Mai beschlossen werden.“
Künftig nur noch zwei ÖFB-Vizes
Details seien noch nicht geklärt, etwa, wie viele Personen der künftigen Geschäftsführung angehören werden. Dafür steht jetzt schon fest, dass die Zahl der Präsidenten-Stellvertreter – oder Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden, wie der Posten künftig heißen soll – von vier auf zwei reduziert wird. Je einen Vize stellen die Landesverbände und die Bundesliga.
Vor der kurzen Wahlausschusssitzung hatte eine vierstündige Präsidiumssitzung stattgefunden. Dabei wurde mit 5:2-Stimmen für eine Reform der dritthöchsten Liga ab 2026 votiert, die vier Ligen – gebildet von Vorarlberg/Tirol, Salzburg/Oberösterreich, Steiermark/Kärnten und Wien/Niederösterreich/Burgenland – vorsieht. Enthaltungen gab es von Wien/Niederösterreich/Burgenland sowie von der Bundesliga, die über drei Stimmen verfügt, dagegen waren Tirol und Salzburg.
Diese beiden Bundesländer wollen nun offenbar gegen das Abstimmungsergebnis vorgehen, weil sie der Ansicht sind, dass Enthaltungen als Gegenstimmen zu zählen seien. „Von Tirol und Salzburg ist der Antrag gestellt worden, zu prüfen, wie die Enthaltungen zu bewerten sind“, sagte Bartosch. Auch die genauen sportlichen Rahmenbedingungen, ob etwa in Play-offs gespielt wird, seien noch zu klären, so der Steirer.
Präsidiumskritik an Rangnick „kurz zur Sprache gekommen“
Ein Thema waren auch die jüngsten Wortmeldungen von Bartosch und Niederösterreichs Landeschef Johann Gartner über Teamchef Ralf Rangnick. „Das ist kurz zur Sprache gekommen, war aber kein Tagesordnungspunkt“, berichtete Bartosch und sprach von einem „guten Klima“ während der Sitzung.
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