Missbrauchsstudie
Schweiz führt Psychotests für neue Seelsorger ein
In der Schweiz müssen angehende Seelsorgerinnen und Seelsorger ab kommender Woche einen psychologischen Eignungstest absolvieren. Damit reagierten die Bischöfe auf eine Missbrauchsstudie der Universität Zürich. Mindestens 921 Opfer des sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Umfeld wurden ermittelt.
Die psychologische Eignung geschieht laut Dekret in vier Schritten: Nach dem psychologischen Test gibt es ein kompetenzorientiertes Gespräch mit qualifizierten und erfahrenen Fachleuten und ein „forensisch-klinisches Gespräch zur Identifikation möglicher Risikofaktoren für den Seelsorgedienst“. Abschließend ist noch eine Unterredung mit dem Leiter des Priesterseminars oder mit einem Vertreter des Ortsbischofs vorgesehen.
Das Verfahren müssen nicht nur angehende Seelsorgerinnen und Seelsorger absolvieren, sondern auch römisch-katholische Priesteramtskandidaten. Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft durchlaufen das gleiche Abklärungsverfahren. Gegen das Ergebnis kann nicht Einspruch erhoben werden.
Worauf geachtet wird
Geachtet wird laut Dekret auf Basiskompetenzen, die psychische Verfassung, eine charakterliche Ausgeglichenheit und affektive Reife. Das neue Auswahlsystem hat die römisch-katholische Kirche gemeinsam it einem forensischen Psychologen entwickelt. Ziel ist es, bereits vor Dienstantritt zu prüfen, ob jemand die nötigen persönlichen und intellektuellen Qualifikationen für die Arbeit in der Seelsorge mitbringt. Risikofaktoren sollen aufgedeckt werden. Auch Auffälligkeiten in der sexuellen Entwicklung und in der Art, Beziehungen herzustellen, werden analysiert.
Das Dekret wurde am 11. März erlassen. Die psychologische Abklärung soll noch während der Ausbildung erfolgen.
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