Die Eisbullen rangen in der Brutalo-Orgie Südtiroler mit 4:2 nieder, stehen mit 4:1 Siegen zum 14. Mal in einem Eishockeyliga-Endspiel. Für das aber Schneider und Thaler verletzt auszufallen drohen.
Wer gleich nach dem verlorenen Spiel drei vergangenen Sonntag die Schlange vorm Ticketschalter sah, wusste: Das Halbfinalspiel fünf – wieder in der Eisarena – will sich kein Zuschauer entgehen lassen. So war es aufgelegt, dass auch Freitag das Ausverkauft-Schild draußen hing. Und drinnen ein Hexenkessel herrschte, am Ende fixierten die Bulls mit dem 4:2-Sieg trotz einer Bozener Härteorgie den Finaleinzug. Jetzt gilt’s Wunden lecken, Freitag geht’s beim KAC (führt in der Serie 3:2) oder daheim gegen Linz los.
Gestern hatten Salzburg-Fans ab Minute 23 und der 2:0-Führung durch Thaler und Bourke (Zucker-Assist Baltram) einen großen Wunsch: Eisbullen, schießt schnell das 3:0! Denn ab Serienduell zwei hatte der Meister Zwei-Tore-Führungen in Serie aus der Hand gegeben, Bozen so immer in die Gänge kommen lassen – und zuletzt in der Eisarena auch verloren.
Auch diesmal kam es knüppeldick. Die Südtiroler setzten alles auf eine Karte, legten sich mit Gegner und Referees an. Box-Anhänger kamen beim Fight zwischen Robinson und Digiacinto voll auf ihre Rechnung. Vor „Fels“ Tolvanen brannte es aber lange lichterloh, waren Murphy, Stapelfeldt (soll in Graz landen) und Co. des Öfteren in der Not. Die Schiris hatten längst Linie und Regelbuch verloren, wurden in Pause zwei mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine geschickt. In die dann Thaler musste, von Di Pernaniedergecheckt. Digiacinto schoss im Finish Schneider ab – immer ging es gegen den Kopf.
Dazwischen hatte Nissner zum 3:1 getroffen, Schneider Bulls und Halle erlöst, als er in 25 Sekunden aufs 2:3 antwortete. Kapitän Tom Raffl: „Es war ein großer Schritt in die richtige Richtung. Am Ende haben wir uns souverän durchgesetzt.“
Ob legal oder nicht, aber es gab klaren Kontakt gegen den Kopf, Thaler und Schneider geht es wirklich nicht gut
Oliver David
Nach einer 3:1-Serienführung sind die Eisbullen einfach unbezwingbar. Zum 14. Mal war das der Fall, und zum 14. Mal ließen sie es sich nicht mehr nehmen, auch eine Runde weiterzukommen.
Mit dem 4:2-Erfolg gegen Bozen machten sie es zudem zum elften Mal bereits in Spiel fünf klar. Salzburg konnte zwar feiern, musste dafür aber einen hohen Preis bezahlen. „Ob legal oder nicht, aber es gab klaren Kontakt gegen den Kopf, Thaler und Schneider geht es wirklich nicht gut“, war Coach Oliver David nach der Partie niedergeschlagen.
Bei beiden Cracks besteht der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung. Thaler kann sich an gar nichts erinnern, Schneider verlor einen Zahn. David: „Wir mussten uns auf so etwas vorbereiten. Ich war schon in den USA, Kanada und der Schweiz als Trainer, das musste ich noch nie machen.“
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