Verheerendes Erdbeben

Opferzahl in Myanmar dramatisch angestiegen

Ausland
29.03.2025 18:24

Das Erdbeben in Südostasien hat weit mehr Todesopfer gefordert, als bisher gedacht. Am Samstag hat die Militärführung Myanmars mehr als 1600 Tote bestätigt. Das Rote Kreuz in Myanmar sprach von verheerenden Schäden. Es bestehe große Sorge, dass Dämme am Fluss Irrawaddy brechen könnten. In Thailand wurden bisher drei Todesfälle offiziell bestätigt.

Einige Berichte sprechen aber von zehn Toten. In Bangkok werden noch 101 Menschen vermisst. Laut einer Schätzung der US-Erdbebenwarte USGS könnte die Opferzahl noch weiter steigen. Das Institut befürchtet, dass in Myanmar und den anderen betroffenen Regionen insgesamt mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen sein könnten, denn die Lage ist unübersichtlich.

Seit einem Militärputsch im Februar 2021 versinkt das Land ohnehin in Gewalt und Chaos, verschiedene Rebellengruppen kämpfen teils erfolgreich gegen die Armee. Aus dem Land dringen nur wenige Informationen nach außen. Die Militärjunta informiert über bestätigte Todesfälle. Offiziell gelten weitere 30 Menschen als vermisst. Detailliertere Listen würden noch erarbeitet, hieß es. 

Ausschnitt aus einem Video, das den Einsturz des in Bau befindlichen Hochhauses in Bangkok zeigt. (Bild: AFP/Photo by Handout / Courtesy of Facebook user Khon Su Cheevit Adeet Mai Suay Rok Na / AFP))
Ausschnitt aus einem Video, das den Einsturz des in Bau befindlichen Hochhauses in Bangkok zeigt.
Diese Frau trauert um ihren Ehemann, der in dem in Bangkok eingestürzten Hochhaus als Bauarbeiter tätig war.  (Bild: AP/Sakchai Lalit)
Diese Frau trauert um ihren Ehemann, der in dem in Bangkok eingestürzten Hochhaus als Bauarbeiter tätig war. 
(Bild: AFP/CHANAKARN LAOSARAKHAM)

Tower und Krankenhaus eingestürzt
In der Hauptstadt Naypyitaw stürzte ein Flughafen-Tower ein und begrub mindestens sechs Menschen unter sich. Der Betrieb wurde daraufhin gesperrt. Im Bundesstaat Shan stürzte ein Krankenhaus ein. In der thailändischen Hauptstadt kehrte unterdessen wieder etwas Alltag zurück. So nahmen etwa einige U-Bahn-Linien den Betrieb wieder auf.

EU stellt 2,5 Mio. Euro Soforthilfe bereit
Die Europäische Kommission teilte am Freitagabend mit, den Copernicus-Satellitendienst zu aktivieren, um die Folgen des Erdbebens besser beurteilten zu können. Die EU stellt auch erste 2,5 Millionen Euro für Soforthilfe bereit. Russland teilte mit, dass es 120 erfahrene Retter sowie Ärzte und Suchhunde entsenden werde, wie die staatliche Nachrichtenagentur TASS berichtete. US-Präsident Donald Trump sagte am Freitag, er habe mit Regierungsvertretern in Myanmar gesprochen. Auch seine Regierung werde Hilfe leisten.

Das chinesische Einsatzteam (Bild: AP/Haymhan Aung)
Das chinesische Einsatzteam

Die Volksrepublik China, einer der wenigen Verbündeten Myanmars, schickte nach Angaben staatlicher Medien ein kleines Team des Katastrophenschutzes mit Spezialgeräten über die Grenze nach Myanmar. Zudem sagte das chinesische Außenamt weitere Hilfe zu. Staats- und Parteichef Xi Jinping sprach Junta-Chef Min Aung Hlaing sein Mitgefühl aus. 

Indien schickte Hilfsgüter in das Nachbarland Myanmar, darunter Decken, Generatoren, Zelte und Arzneimittel.

Zahlreiche Österreicher betroffen
Die thailändische Wetterbehörde verzeichnete einen Tag nach dem schweren Erdbeben außerdem weitere Erdstöße. Von den 77 gemessenen Erdstößen, die sich hauptsächlich auf dem Gebiet des im Norden angrenzenden Myanmars ereigneten, waren allerdings die meisten deutlich schwächer und mitunter kaum zu spüren, wie es hieß. In Bangkok war am Freitag ein im Bau befindliches Hochhaus in sich zusammengestürzt. Die Suche nach Vermissten in den Trümmern läuft weiter, wie auf Fotos zu sehen war. Auch zahlreiche Österreicher befinden sich in der betroffenen Region – allein in und um Bangkok sind es mehr als 1000.

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