Ein vermeintlicher Anwalt verspricht per E-Mail Geld für Familien einstiger Zwangsarbeiter. Der Weinviertler warnt davor, auf diese Schreiben zu antworten.
Schon mit vielen Tricks und Schmähs haben Internetbetrüger versucht, ihren Opfern zuerst heikle Daten und damit schließlich deren Geld herauszulocken. Doch die neueste Masche überschreitet alle bisher sogar in kriminellen Kreisen noch geachteten Grenzen.
Warnung vor neuem Trick
Denn das Leid von Opfern der NS-Zeit wird als Köder genutzt. „Ein angeblicher Anwalt erklärt via E-Mail, Angehörige des Empfängers seien in der NS-Zeit als Zwangsarbeiter eingesetzt gewesen“, berichtet Schlossermeister Michael Bübl. Der Weinviertler, der auch schon in Büchern vor vielerlei kriminellen Gefahren gewarnt hat, fand kürzlich selbst eine solche Mitteilung in seinem elektronischen Postfach.
„Keine Daten preisgeben!“
Der Absender spricht von einer „Anerkennung des Leids“, das Familienmitglieder erlitten hätten, und nutzt den Namen eines deutschen Konzerns, der tatsächlich – allerdings schon vor Jahren – solche Entschädigungszahlungen an Opfer der dunkelsten Zeiten der heimischen Geschichte geleistet hat. „Es soll offenbar der Eindruck einer Neuauflage derartiger Zahlungen erweckt werden“, vermutet Bübl, der andere Empfänger eindringlich davor warnt, auf die E-Mail zu antworten und Daten preiszugeben.
Die jüdische Gemeinschaft ist über diese offensichtliche Betrugsmasche bestürzt, möchte derzeit aber noch keinen offiziellen Kommentar dazu abgeben.
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