Italiens Regierung hat am Freitag die Staatsbürgerschaftsgesetze verschärft. Bisher konnten Menschen auf italienische Ahnen zurückgreifen, die nach dem 17. März 1861 lebten. Außenminister Antionio Tajani beklagte, dass das System missbraucht werde.
Daher können künftig nur jene Personen die italienische Staatsbürgerschaft durch Abstammung erhalten, bei denen mindestens ein Eltern- oder Großelternteil in dem Land geboren wurde. Zwischen 2014 und 2024 stieg die Zahl der im Ausland lebenden Italienerinnen und Italiener um 40 Prozent auf 6,4 Millionen an. Die Anstiege wurden vor allem in Brasilien und Argentinien verzeichnet.
Gesellschaften würden ein Vermögen damit verdienen, Menschen dabei zu helfen, ihre lange vergessenen italienischen Vorfahren ausfindig zu machen, sagte Tajani. Sie würden auch die Geburtsurkunden beschaffen, die für die Anträge nötig seien. Gemeindeämter in Italien und Konsulate seien mit den Forderungen nach Unterlagen überflutet.
„Keine bürokratische Angelegenheit“
„Wir gehen mit aller Härte gegen diejenigen vor, die mit der Möglichkeit, italienischer Staatsbürger zu werden, Geld verdienen wollen“, sagte Tajani. Künftig sollen alle Anträge auf Staatsbürgerschaft direkt in Rom bearbeitet werden. Die Ausgaben, um die italienische Staatsbürgerschaft zu beantragen, liegen derzeit bei 700 Euro.
„Die Staatsbürgerschaft ist keine bürokratische Angelegenheit, sondern die Anerkennung der Zugehörigkeit zu einer Kultur, zu einer Tradition, zu Grundprinzipien, die vor allem durch die Beherrschung der Sprache nachgewiesen werden muss“, kommentierte die Regierungspartei Forza Italia.
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