Österreichs Biathlon-Team steht derzeit ohne Führung da. Nach dem Aus von Franz Berger sucht der Skiverband einen starken Mann für die Position des Sportlichen Leiters. Auch die Stelle des Herren-Cheftrainers ist vakant. Im Hintergrund führt ÖSV-Boss Mario Stecher viele Gespräche. Die „Krone“ kennt einige Namen, die gehandelt werden.
Nach einem langen Winter ist der Akku der österreichischen Biathleten leer. Die Weltcup-Saison ist zu Ende, für die heimischen Loipenjäger stehen nur noch kleinere Rennen wie die Exekutivmeisterschaften auf dem Programm.
Ab sofort können sie es ruhiger angehen. Die Salzburgerin Lea Rothschopf genießt etwa bereits ihren wohlverdienten Urlaub mit Freund Roli in Bali. Andere werden bald nachziehen, um die Energietanks wieder aufzufüllen.
Für die Verantwortlichen im Österreichischen Skiverband ist die Arbeit indes noch nicht getan. In wenigen Tagen steht die Saisonanalyse auf dem Programm, diese will auch entsprechend vorbereitet werden. Noch wichtiger ist allerdings die Suche nach neuem Personal.
Mit Franz Berger, dem bisherigen Leiter Biathlon bei Ski Austria, Berater Dominik Landertinger und Herren-Cheftrainer Vegard Bitnes ist ein Trio weg. Nachbesetzt wurde bislang noch niemand.
Die Zeit drängt!
Dabei ist es höchste Eisenbahn – die Zeit drängt!
Eine Saison mit Olympischen Spielen als Höhepunkt steht vor der Tür. Dafür gilt es ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen. Haken an der Sache: Viele Toptrainer, -betreuer und -serviceleute stehen noch immer (die meisten Verträge laufen bis 2026) oder schon wieder unter Vertrag.
In Österreich ist das anders. Christoph Sumann, der gute Kontakte zu ÖSV-Boss Mario Stecher pflegt, gilt nach wie vor als heißer Kandidat auf den Posten des Sportdirektors im Biathlon-Lager. Ebenfalls gehandelt wird Stefan Lindinger.
Lindinger und Sattlecker im Gespräch
Der hat nicht nur Erfahrung als Cheftrainer – zuletzt war er in Estland tätig, wo er beachtliche Erfolge erzielen konnte -, sondern auch einen eindrucksvollen wissenschaftlichen Background. Er kommt daher nicht nur als Coach in Frage, sondern auch in einer übergeordneten Funktion. An ihm sind allerdings auch andere Nationen interessiert, wie man aus Fachkreisen hört.
Zudem soll Gerold Sattlecker noch im Rennen sein. Der Leiter der Akademie des Biathlon-Weltverbandes (IBU) war einst selbst Loipenjäger und hat sich über die Jahre ein bemerkenswertes Netzwerk aufgebaut. Allerdings ist fraglich, ob er seinen Job bei der IBU tatsächlich aufgeben würde.
Böhm: „Gibt geeignete Kandidaten“
Zuletzt fiel auch immer öfter der Name Daniel Böhm. Der Deutsche wurde 2015 Staffel-Weltmeister und könnte mit seinen Teamkollegen zudem Gold bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi von den Russen erben. Aktuell fungiert er bei der IBU als „Sport & Event Director“.
„Bei mir hat sich noch niemand gemeldet“, erklärte der 38-Jährige, als ihn die „Krone“ telefonisch erreichte. „Ein Wechsel kann in Österreich viel Schwung reinbringen, es gibt einige geeignete Kandidaten“, ließ er wissen. Er selbst zählt sich nicht dazu. „Ich bin in meiner Rolle sehr zufrieden.“
Vorerst kein Thema ist zudem die Salzburgerin Sandra Flunger. Die 42-Jährige ist seit 2018 bei den Eidgenossen tätig und seit einem Jahr für Damen und Herren verantwortlich. In ihrer Funktion formte sie ein kleines, aber feines Topteam, das inzwischen einige Weltklasseathleten in seinen Reihen hat.
Flunger gebunden – falsches Gerücht um Gösweiner
Flunger steht allerdings noch ein Jahr bei Swiss Ski unter Vertrag und pflegt ein enges Verhältnis zu ihren Athleten. Mit Lisa Hauser zeichnete sie auch für die Leistungen der österreichischen Nummer eins im vergangenen Winter verantwortlich.
Apropos ÖSV-Damen: Die Wechselspekulationen treiben auch seltsame Blüten. So tauchte zuletzt das Gerücht auf, wonach Österreichs Damentrainer Reinhard Gösweiner seine Funktion zurücklegen würde. Wie die „Krone“ erfuhr, ist nichts an der Sache dran. Zumal die ÖSV-Ladys um Anna Gandler und Anna Andexer große Stücke auf den Oberösterreicher halten.
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