In der Türkei haben sich am Samstag Hunderttausende zu den Protesten der Opposition gegen die Regierung versammelt. Sie demonstrierten für den festgenommenen Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu und den Erhalt der Demokratie. Dabei wurde jetzt sogar ein gelbes Pokémon zum Politikum ...
Einer der Demonstrierenden trug ein aufblasbares Pikachu Kostüm. Er ist auf einem Video zu sehen, auf dem eine Menschenmenge in Antalya vor der Polizei flüchtet. Die Beamtinnen und Beamten versuchen, die Personen mit Wasserwerfern auseinanderzubringen. Dem Mann im Pokémon-Kostüm soll die Flucht gelungen sein. Das ikonisch gelbe Fantasiewesen wurde Mitte der 90er-Jahre in Japan erfunden.
Regierungsnahe Medien versuchen nun, das Kostüm als Teil einer gezielten Kampagne der Opposition darzustellen. Es handle sich um „psychologische Kriegsführung“, heißt es. Der Protest solle auf diese Weise sympathischer wirken und mehr Menschen auf die Straße bringen. Der Kanal CNN Türk sendete sogar eine Liste angeblicher Eingenschaften Pikachus, darunter die Fähigkeit, Feinde mit Elektrizität anzugreifen und über Blitze zu kommunzieren.
Hier sehen Sie die Aufnahme.
Kritik: Keine Spaßveranstaltung
Viele Demonstrantinnen und Demonstranten haben sich nun tatsächlich das Pokémon als Symbol angeeignet. Aber auch von dieser Seite kam Kritik: Der Protest gegen die Regierung Erdogans werde verharmlost und als Spaßveranstaltung dargestellt, obwohl es Hunderte Festnahmen und Gewalt gebe, heißt es.
Seit der Festnahme und Absetzung des Istanbuler Bürgermeisters gingen landesweit bereits Zehntausende Menschen auf die Straße. Mehrere Hundert kamen in Untersuchungshaft.
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