Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa treibt den Umbau seines Landes nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Bahsar al-Assad weiter voran. Am Samstag ist eine neue Regierung ernannt worden. Der frühere Rebellenführer und Islamist Sharaa hat mit Hind Kabawat eine Christin an die Spitze des Sozialministeriums gesetzt.
Die syrisch-kanadische Doppelstaatsbürgerin war bereits an den Genfer Friedensgesprächen in den Jahren 2017 und 2017 maßgeblich aufseiten der Opposition beteiligt. Die Ausarbeitung einer neuen Verfassung, die Abhaltung von Neuwahlen und einer Einigung der Kriegsparteien konnte letztlich nicht erreicht werden. Nun, nach dem Sturz des Assad-Regimes, will Sharaa diesen Versöhnungs- und Einigungsprozess bewerkstelligen und gibt sich als gemäßigter Islamist, der offenbar eine inklusive Regierung bilden will.
Die neue Regierung wolle die staatlichen Institutionen auf der Basis von „Verantwortung und Transparenz“ neu errichten, erklärte der Übergangspräsident. Zentrale Mitglieder der bisherigen Übergangsregierung behalten nach seinen Angaben ihre Posten. So sollen Außenminister Asaad al-Shibani und Verteidigungsminister Murhaf Abu Qasra im Amt bleiben. Geheimdienstchef Anas Khattab, der ebenfalls ein Vertrauter des Übergangspräsidenten ist, wird den Angaben zufolge neuer Innenminister.
Frau auch an der Spitze der Zentralbank
Eine Rebellenallianz unter der Führung der islamistischen Hayat Tahrir al-Sham (HTS) hatte am 8. Dezember die Kontrolle in der syrischen Hauptstadt Damaskus übernommen. Der gestürzte Langzeitherrscher Assad floh mit seiner Familie nach Russland. Die Islamisten lösten das alte Parlament und die ehemalige Regierungspartei Baath auf und setzten die Verfassung von 2012 außer Kraft. Ende Jänner wurde Sharaa zum Übergangspräsidenten ernannt. Ein weiterer wichtiger Posten des Bürgerkriegslandes wird ebenfalls von einer Frau besetzt. Im Vorjahr wurde Maysaa Sabrine zur geschäftsführenden Direktorin der Zentralbank ernannt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.