Der Ex-Kanzler verabschiedet sich mit einem Buch von der großen Polit-Bühne. Karl Nehammer blickt unter dem Titel „Sich selbst treu bleiben“ auf seinen Rücktritt und die eigenen roten Linien wie bei FPÖ-Chef Herbert Kickl zurück – und schaut zugleich voraus auf Europas große Herausforderungen.
Ein kurzes Video zum Abschied und die viel umjubelte Rede bei der offiziellen Kür vom neuen Kanzler Christian Stocker zum ÖVP-Chef beim Parteitag am Samstag: Um Karl Nehammer war es seit seinem Rücktritt am 4. Jänner ruhig geworden. Vertraute berichten von einem „gelösten Karl“ und – im Gegensatz etwa zu Sebastian Kurz, der immer wieder mit einem Comeback kokettiert – einem tatsächlichen Abschied von der großen Polit-Bühne. Ohne Bitterkeit und Hader.
Die Hintergründe seiner Amtszeit
Während sich der zweifache Vater als Berater sein Berufsleben neu aufbaut, blickt er als Autor, gemeinsam mit Peter Pelinka, aber doch noch einmal zurück. Das Buch „Sich selbst treu bleiben“ (erscheint im „Ecowing“-Verlag des Red Bull Konzerns) soll Mitte August rauskommen.
Wer auf eine große Abrechnung gehofft hat, wird aber enttäuscht. Der Bundesheer-Offizier arbeitet militärisch genau seine politische Laufbahn auf. Es geht um viele Hintergründe seiner Amtszeit, wie die berühmten „roten Linien“ auch im Umgang mit FPÖ-Chef Herbert Kickl. Selbst Gegner hatten Karl Nehammer ja ein in der Politik viel zu selten vorkommendes Rückgrat attestiert.
Das Buch behandelt neben der Innenpolitik auch die internationalen Erfahrungen des Ex-Kanzlers. Vom Besuch in der Ukraine und bei Russland-Zar Wladimir Putin bis zu seinem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump. Nehammer will aber nicht nur zurück-, sondern auch vorausblicken. Es geht ihm vor allem um eine geopolitische Betrachtung der Zukunft.
Sicherheit von Europa bedroht
Das von den USA und Russland quasi in die Zange genommene Europa stehe vor einem Scheideweg. Vielfältige Bedrohungen gefährden den Wohlstand und die Sicherheit des alten Kontinents. Migration, politischer Islam und daraus eine geopolitisch eben zunehmend unsicherere Lage ist die Folge.
In ausführlichen Gesprächen mit dem bekannten Journalisten, Autor und früheren Chefredakteur Peter Pelinka bleibt der Alt-Politiker aber optimistisch. Europa und seine Staaten könnten trotz der weltweiten Krisen positiv in die Zukunft blicken. Das tut auch Karl Nehammer selbst.
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