Viele Parkplätze weg

Frust nach dem Umbau in der Altgasse in Hietzing

Wien
31.03.2025 11:00

Begrünt und aufgewertet sollte die Altgasse im 13. Bezirk werden. Das Resultat der 7,9 Millionen Euro teuren Neugestaltung ist aber besonders für Geschäftsleute eher ernüchternd.

Eine Straße nach der anderen wird in der Stadt um- und neugestaltet. Plakatiert wird das oft mit den Worten „entsiegelt und begrünt“. Das passierte auch in der beschaulichen, etwa 320 Meter langen, Altgasse im Nobelbezirk Hietzing. Hier rückten 2023 die Bagger an. Für die Geschäftsleute war die Zeit der Bauarbeiten (2023 waren es 4,5 Monate Baustelle und auch 2024 über ein halbes Jahr) herausfordernd. Einen Umsatzrückgang verzeichnete auch Robert Sponer-Triulzi, der seit über 20 Jahren eine Vinothek in der Altgasse betreibt. Mit der Fertigstellung nahm das Geschäft aber nicht wieder an Fahrt auf – im Gegenteil.

30 Prozent

Umsatzrückgang verzeichnet Unternehmer Robert Sponer-Triulzi seit der Neugestaltung der Altgasse, wo er seit über 20 Jahren sein Weingeschäft hat. Er überlegt zuzusperren.

„Sie haben 60 Parkplätze weggenommen, meine Kunden können die Weinkisten aber nicht in der Straßenbahn oder mit dem Rad transportieren“, beklagt der 65-Jährige. Der Umsatz ist um knapp ein Drittel eingebrochen. Auch die versprochenen Halte- und Lieferzonen sind noch nicht eingezeichnet, was zur Folge hat, dass seine Lieferanten und Kunden, die vor dem Geschäft parken, rigoros abgestraft werden. Herr Sponer-Triulzi hat selbst bereits drei Anzeigen erhalten.

Neue Bäume, 15 neue Sitzbänke und eine Begegnungszone: Die Neugestaltung der Altgasse ist abgeschlossen. Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Hietzings Bezirksvorsteher Nikolaus Ebert (ÖVP) bei den Umbauarbeiten im Dezember 2023. (Bild: Christian Fürthner)
Neue Bäume, 15 neue Sitzbänke und eine Begegnungszone: Die Neugestaltung der Altgasse ist abgeschlossen. Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Hietzings Bezirksvorsteher Nikolaus Ebert (ÖVP) bei den Umbauarbeiten im Dezember 2023.

Für Ärger sorgt auch die Umgestaltung selbst, immerhin wurden knapp acht Millionen Euro investiert. Von Begrünung merkt man aber wenig, das zeigt auch ein „Krone“-Lokalaugenschein. Die Straße ist zubetoniert, und dazwischen gibt es kleine Inseln, gefüllt mit Schotter und Jungbäumen. Das zuständige Magistrat für Straßenverwaltung und Straßenbau (MA 28) sagt dazu jetzt auf Anfrage: „Es wurde die Aufenthaltsqualität gesteigert, aus der Altgasse wurde eine urbane Aufenthaltsoase und klimafitte Flaniermeile gemacht. Auch die lokalen Geschäftstreibenden waren in den Prozess eng miteingebunden.“ Und zu den fehlenden Parkmarkierungen heißt es: „In den nächsten Tagen werden die entsprechenden Schilder und Markierungen angebracht.“

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