ESPAD-Studie enthüllt:

Jugend pfeift auf Alkohol und Zigaretten, aber …

Leben
31.03.2025 08:48

Österreichs Jugendliche greifen weniger zu Zigaretten und Alkohol, der Konsum von Nikotinbeuteln oder E-Zigaretten hat aber deutlich zugenommen. Soziale Medien werden von einer großen Zahl der Schüler problematisch erlebt, ein Viertel weist ein niedriges Wohlbefinden auf und knapp ein Fünftel hat schon mindestens einmal Cannabis konsumiert.

Das zeigt die internationale ESPAD-Erhebung 2024* mit Jugendlichen der neunten und zehnten Schulstufe für Österreich. Weitere Erkenntnisse:

  • Ein Viertel aller befragten Jugendlichen weist ein niedriges Wohlbefinden auf und jeder Zehnte zeigt Indizien für hohe psychische Belastungen. Mädchen sind davon häufiger betroffen als Buben. Jugendliche mit psychischen Belastungen berichten öfter von suchtrelevanten Konsum- und Verhaltensweisen.
  • Soziale Medien werden von einer großen Zahl der Schüler problematisch erlebt und als größeres Problem wahrgenommen als Glücksspiel oder digitale Spiele.
  • Werden Zigaretten, E-Zigaretten, Nikotinbeutel, Wasserpfeifen und Tabakerhitzer gemeinsam betrachtet, haben 57 Prozent der befragten Schüler in ihrem Leben schon mindestens einmal eines dieser Produkte konsumiert. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) hat dies in den vergangenen 30 Tagen getan und 18 Prozent nutzen zumindest eines dieser Produkte täglich oder fast täglich.
  • Zwischen 2003 und 2024 nahm der Konsum herkömmlicher Zigaretten im vergangenen Monat von 49 auf 23 Prozent ab. Im gleichen Zeitraum hat sich der Konsum von E-Zigaretten von sieben auf 29 Prozent vervierfacht.
  • Sechs von zehn österreichischen Befragten hatten in den vergangenen 30 Tagen Alkohol konsumiert. Jeweils etwa jeder Fünfte trinkt regelmäßig Alkohol, also sechsmal oder mehr pro Monat. Fast jeder zehnte Schüler (neun Prozent) erfüllt zumindest einen Indikator für einen risikobehafteten Alkoholkonsum. 
  • Langfristig aber zeigt sich ein Trend zum Verzicht auf Alkohol. Zwischen 2007 und 2024 hat sich der Anteil der Jugendlichen, die noch nie Alkohol konsumiert haben, vervierfacht und der Anteil der Jugendlichen, die in den letzten 30 Tagen keinen Alkohol konsumiert haben, verdoppelt.
  • Knapp ein Fünftel der befragten Schüler (18 Prozent) hat schon mindestens einmal Cannabis konsumiert, jeder Siebente in den letzten zwölf Monaten und sieben Prozent in den letzten 30 Tagen. Über die vergangenen zwei Jahrzehnte hat sich der Cannabiskonsum in Österreich damit kaum verändert. Schnüffelstoffe, die Mischung aus Alkohol und Medikamenten sowie Lachgas sind jene Substanzen, mit denen Jugendliche abseits von Alkohol, Nikotinprodukten und Cannabis am häufigsten Erfahrungen machen.
  • Jeder zehnte befragte Schüler hat schon einmal im Leben an Glücksspielen teilgenommen. Wöchentliches Glücksspiel wird hingegen nur von sehr wenigen berichtet. Ein Drittel der befragten Schüler spielt täglich digitale Spiele, Buben tun dies häufiger als Mädchen.

*ESPAD (European School Survey Project on Alcohol and Other Drugs) ist eine wiederholt durchgeführte Schülerbefragung zum Konsum von legalen und illegalen Substanzen sowie zur Nutzung von Glücksspiel und digitalen Medien. 2024 haben sich 37 europäische Länder beteiligt. Den Bericht aus Österreich auf Basis von 7735 befragten Schülern hat die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) im Auftrag des Gesundheitsministeriums erstellt.

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