Der aktuelle Laufboom sorgt beim Vienna City Marathon für Rekordzahlen. Die Corona-Delle mit der Absage 2020 ist längst vergessen. Dass sich der bereits im Vorjahr verzeichnete Run auf die Startplätze vor der dieswöchigen Auflage noch einmal deutlich verstärkte, hat sogar das VCM-Team überrascht. 45.000 Anmeldungen für sämtliche Bewerbe und 13.000 für den Marathon sind bisher unerreichte Werte.
Ein Selbstläufer sei der VCM trotz der guten Rahmenbedingungen aber keineswegs, wie Geschäftsführer Dominik Konrad betont. „Wir haben uns nicht nur auf den Boom verlassen, sondern richtig viel Arbeit investiert. Wir haben uns bemüht, die Qualität der Veranstaltung seit Corona wieder dahin zu bringen, wo sie war, und sie weiterentwickelt“, sagte Konrad vor der 42. Ausgabe im APA-Gespräch. Der Ansturm auf die Startplätze mit bereits zum Jahreswechsel ausverkauften Hauptbewerben sei unerwartet gekommen. „Dass die Nachfrage schon im Dezember so stark war, hat uns echt überrascht“, so Konrad.
„Viele Zahnrädchen greifen ineinander“
Der international stark florierende Laufsport wird neuerdings verstärkt auch von 20- bis 30-Jährigen und vermehrt Frauen getragen. Der Wien-Marathon ist hierzulande gleichzeitig selbst eine treibende Kraft des Booms, der über diverse Online-Communitys und Social Media organisiert und ausgelebt wird. „Es tut sich derzeit sehr viel. Das alles ergibt ein schönes Bild – es sind viele Zahnrädchen, die ineinandergreifen“, sagte Konrad.
Der viele Jahre von seinem Vater Wolfgang geleitete VCM organisiert eigene Lauftreffs und veranstaltet eine hauseigene Winterlaufserie. Am Marathon-Wochenende bietet man diverse Bewerbe für eine breit gestreute Zielgruppe von Laufanfängern über Kinder bis zu den ambitionierten Hobbyläufern an. An der Spitze des riesigen Feldes steht für die internationale Topathleten alljährlich die Jagd nach Streckenrekorden im Fokus.
Crowd-Science-Experte optimiert Läufermassen
Um die fast 40.000 Läuferinnen und Läufer am Marathon-Sonntag noch sicherer und reibungsloser durch die Stadt zu bewegen, setzt der VCM neuerdings auf die Expertise eines renommierten Crowd-Science-Analysten. „Wenn wir die Besten sein wollen und wachsen wollen, müssen wir auch mit besten Experten zusammenarbeiten“, sagte Konrad. Durch diese Expertise werden Abläufe wie die Wellenstarts optimiert und höhere Teilnehmerzahlen ermöglicht. Außerdem soll dadurch das Marathon-Erlebnis aller Teilnehmer verbessert werden.
45.000 Anmeldungen noch nicht das Limit
Heuer werden es auf der vollen Marathondistanz an die 13.000 sein. Im Vorjahr waren es mehr als 10.000, der bisherige Rekord aus dem Jahr 2001 lag bei über 11.000. In allen Bewerben zusammen sind 45.000 Meldungen eingegangen, die bisherige Bestmarke aus 2017 stand bei nicht ganz 43.000, 2024 hatte man 42.600 verzeichnet.
Das Plafond sieht Konrad noch nicht erreicht. „Natürlich sind wir motiviert, zu wachsen. Die beste Entwicklung wäre, wenn wir am Ende 45.000 Marathonläufer am Start stehen haben, aber das wird so schnell wahrscheinlich nicht passieren“, so Konrad. Deshalb will der Sohn des langjährigen VCM-Chefs Wolfgang Konrad auch weiterhin einen „guten Mittelweg“ finden, um allen Zielgruppen mit diversen Distanzen und Formaten etwas anzubieten.
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