Nach knapp drei Monaten Stillstand läuft die Motorrad-Produktion bei KTM in Mattighofen (Oberösterreich) seit 17. März wieder – und sie kann auch fortgesetzt werden. Seit Dienstagfrüh ist nämlich klar: Der Ende November 2024 in die Insolvenz geschlitterte Motorradhersteller hat auch die nächsten dafür notwendigen 50 Millionen Euro aufgestellt.
Wann fließt das Geld? Wie viel wird überwiesen? Seit Tagen waren diese Fragen immer wieder in Richtung KTM gestellt worden – mit wachsender Anspannung, da im Zuge des Sanierungsverfahrens klar kommuniziert worden war: Die 50 Millionen Euro, die Bajaj im Februar bezahlt hatte, decken die Kosten für die Wiederaufnahme der Produktion im März. Für April und Mai sind allerdings weitere 100 Millionen Euro notwendig, damit die Kosten, die für die Motorrad-Montage anfallen, auch gedeckt werden können.
Bajaj hat 150 Millionen Euro für KTM reserviert
Mit Bajaj hatte der Geschäftspartner von Stefan Pierer und Miteigentümer aus Indien schon am 21. Februar intern die Weichen gestellt und danach die für diese drei Monate benötigten 150 Millionen Euro auf einem Konto geparkt. Von dort flossen dann kurz vor der Abstimmung über den Sanierungsplan am Landesgericht in Ried im Innkreis die ersten 50 Millionen Euro auf das Treuhandkonto von KTM-AG-Sanierungsverwalter Peter Vogl, der das Geld dann an den Motorradhersteller weiterleitete. Am Dienstag, 1. April, gab die Pierer Mobility AG bekannt, dass KTM bereits weitere 50 Millionen Euro „zur Wiederaufnahme der Produktion“ zur Verfügung stehen. Damit ist die Produktion für April gesichert.
KTM hatte die Motorrad-Produktion in Mattighofen am 17. März wieder hochgefahren. Der Neustart erfolgt in einem Ein-Schicht-Betrieb. Auf vier Linien stellen die Innviertler die PS-starken Bikes her. Der Vollbetrieb soll laut Unternehmensangaben Mitte Juni erreicht werden.
470 Mitarbeiter verloren im Insolvenzverfahren ihre Jobs
Am 29. November 2024 war das Sanierungsverfahren über drei Gesellschaften (KTM AG, KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH, KTM Components GmbH) eröffnet worden, der Schuldenberg belief sich letztlich zusammengerechnet auf 2,23 Milliarden Euro. Im Zuge des Insolvenzverfahrens erfolgte die Trennung von 470 Mitarbeitern. Bis 23. Mai hat man Zeit, die 30-Prozent-Quote und die Verfahrenskosten an den Sanierungsverwalter zu überweisen. Dafür sind rund 600 Millionen Euro nötig.
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