Messungen unterschätzen die Menge gesundheitsschädlicher Substanzen in Feinstaub deutlich, wie ein internationales Forschungsteam unter Schweizer Leitung in einer neuen Studie zeigt. Wer über Jahre hinweg belastete Luft atmet, hat ein höheres Risiko für eine Vielzahl an Erkrankungen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jährlich über sechs Millionen Todesfälle von erhöhter Feinstaubexposition verursacht werden. Im Verdacht stehen dabei hochreaktive Komponenten im Feinstaub, wie die Universität Basel in einer Mitteilung zur Studie vom Montag schrieb.
Diese sogenannten Sauerstoffradikale können in den Atemwegen mit Biomolekülen und in den Zellen reagieren und sie dadurch schädigen, was wiederum Entzündungsreaktionen auslösen und Auswirkungen auf den ganzen Körper haben kann.
Messungen sind zu langsam
Genau diese Komponenten verflüchtigen sich der Studie im Fachblatt „Science Advances“ zufolge innerhalb von Minuten oder Stunden. Bei herkömmlichen Feinstaubmessungen sind die Partikel in der Regel aber mehrere Tage bis Wochen alt. Denn die Feinstaubpartikel werden zunächst auf Filtern gesammelt und erst später analysiert.
60 bis 99 Prozent verschwinden binnen Minuten
Für die Studie hat das Forschungsteam eine neue Methode entwickelt, um Feinstaub in Sekundenschnelle zu messen. Die Partikel werden dabei direkt aus der Luft in einer Flüssigkeit gesammelt. Dort kommen sie mit verschiedenen Chemikalien in Kontakt. Die Sauerstoffradikale reagieren in dieser Lösung und erzeugen quantifizierbare Fluoreszenzsignale. Die Messungen mit der neuen Methode zeigten: 60 bis 99 Prozent der Sauerstoffradikale verschwinden binnen Minuten oder Stunden.
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