Was fehlt mir? Wenn man sich nicht fit fühlt, sehnt man sich eine rasche Antwort herbei. Eine Firma aus Oberösterreich hilft hier tatkräftig mit. Genspeed Biotech entwickelt Schnelltests, die Resultate in Laborqualität liefern. Aktuell in Entwicklung: Ein Produkt, dass Infektionen bei Prothesen auf die Schliche kommt.
Schnelle Resultate, um Entscheidungen voranzutreiben – so lautet das Motto von Genspeed Biotech. Vor neun Jahren ist die Firma mit Sitz in Rainbach im Mühlkreis aus der Greiner Bio-One heraus entstanden und hat sich auf die Produktion von Schnelltests spezialisiert, die Ergebnisse in Laborqualität liefern.
Mit Verfahren, bei denen in kürzester Zeit Krankenhaus-Keime und deren Antibiotika-Resistenzen nachgewiesen werden können, hat bei den Mühlviertlern alles angefangen. Mittlerweile können Genspeed-Biotech-Produkte schon chronische Infektionen aufspüren oder die Antikörper in Verbindung mit einer möglichen Covid-Erkrankung testen. Auch bestimmt ein Test, ob noch ein Impfschutz gegen die von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME) besteht.
Neueste Entwicklung: Genspeed Biotech ermöglicht nun auch aus einem Tropfen Blut die Bestimmung des Vitamin-D-Status – innerhalb von 20 Minuten. „Gegebenenfalls wird einem dann direkt in der Apotheke das richtige Nahrungsergänzungsmittel in der richtigen Dosis empfohlen“, sagt Geschäftsführer Max Sonnleitner. Die Innovation ist seit September 2024 auf dem Markt und wird bereits in etwa 40 Apotheken angeboten, in Linz etwa in der Apotheke Auhof oder der Wasser-Apotheke, in Altenberg bei Linz in der Johannes-Apotheke Herzog oder in Mauthausen in der Mariahilf-Apotheke.
Die Zulassung neuer Tests nimmt nun durch eine neue Vordnung circa ein Jahr länger in Anspruch als bisher.
Max Sonnleitner, Geschäftsführer Genspeed Biotech
Weniger Innovationskapital, weniger Risikobereitschaft
Das Produkt hätte eigentlich schon früher erhältlich sein sollen. Doch die Bürokratie erweist sich als echter Innovationskiller, wie es Sonnleitner nennt: „Die Zulassung hat 14 Monate gedauert.“ Die herausfordernde wirtschaftliche Lage in vielen Bereichen und die wachsende Unsicherheit hat Auswirkungen auf sein Unternehmen: „Auch uns betrifft die wirtschaftliche in Krise in Europa. Aufgrund des geringen Innovationskapitals und der geringen Risikobereitschaft werden weniger Partnerschaften angefragt.“ Genspeed Biotech entwickelt ja auch Tests für andere, tritt hier als Dienstleister im Hintergrund auf. Dieses Geschäft ist stark eingebremst.
Trotzdem hat das 15-köpfige Team den Blick nach vorne gerichtet: So ist man gerade dabei, einen Schnelltest zu entwickeln, der drei Entzündungsmarker aus Gelenksflüssigkeit im Blick hat und so ratz-fatz genaue Ergebnisse über eine mögliche Infektion bei einer Hüft- oder Knie-Prothese anzeigen kann. „Unnötige Eingriffe können vermieden und das Gesamtsystem entlastet werden“, so Sonnleitner.
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