Zum 20. Todestag

Harald Juhnke: Ein Leben voller Höhen und Tiefen

Unterhaltung
01.04.2025 06:00

Heute, am 1. April, jährt sich der Todestag des legendären deutschen Entertainers Harald Juhnke zum 20. Mal. Zeit seines Lebens pendelte er zwischen Extremen. Einen wie ihn gab es in der Unterhaltungsbranche nie wieder.

Zu einer Zeit, als das lineare Fernsehen noch ein Familienereignis war, war der Berliner Harald Juhnke ein Fixstern in den heimatlichen Wohnzimmern. 1977 begeisterte er mit Grit Boettcher in der ZDF-Serie „Ein verrücktes Paar“, bevor er ab 1979 für zwei Jahre die beliebte Show „Musik ist Trumpf“ moderierte und dabei bis zu 30 Millionen Zuseher vor die Bildschirme lockte.

Schon damals aber war sich Juhnke selbst der größte Feind. 1981 brach er vor einer Sendungsprobe alkoholbedingt an der Hotelbar zusammen, woraufhin er rausgeworfen und die Sendung eingestellt wurde. Es war nicht sein erster Kampf gegen die Verlockungen des Hochprozentigen. In den 50er- und 60er-Jahren fungierte er bereits als mäßig erfolgreicher Schauspieler, auch die Theaterbühne war ihm nicht fremd.

Doch es waren die Rollen als Entertainer und in Fernsehserien, die ihn zur Kultlegende im deutschsprachigen Raum machten. Er brillierte als Trödelhändler Ottmar Kinkel in „Die drei Damen vom Grill“, spielte mit Eddi Arent in „Harald und Eddi“, war der allererste Gast in der „Harald-Schmidt-Show“ und eiferte als Showmaster inbrünstig seinem großen Idol Frank Sinatra nach. Im von ihm geliebten Filmgeschäft setzte er sich bei den Kritikern erst in den 90ern durch. „Schtonk!“, „Der Hauptmann von Köpenick“ und seine Lebensrolle im Fernsehfilm „Der Trinker“ brachten ihm spätes Kritikerlob ein.

Sein ausufernder Alkoholismus warf aber einen schweren Schatten auf sein künstlerisches Tun. Wenn es in seiner Heimat wieder eng wurde, flüchtete er besonders gerne in sein geliebtes Wien. „Die Wiener haben zu mir gesagt: ‘Hörst, wenn ma nachher fertig san, geh‘n wir an saufen‘“, erzählte er einst. Seinen letzten schweren Rückfall hatte Juhnke 2000 beim Dreh zu Peter Wecks Fernsehfilm „Zwei unter einem Dach“ in Baden. Nachdem bei ihm das Korsakow-Syndrom diagnostiziert wurde, kam er in ein Pflegeheim. Am 1. April 2005 verstarb er in einem Berliner Krankenhaus im Alter von 75 an den Folgen seiner Krankheit.

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