Sie sind flauschige Frühlingsboten – und ein unerwartetes Problem für die HNO-Abteilung der Universitätsklinik St. Pölten: Palmkätzchen, die immer öfter in Kinderohren und -nasen landen.
Jedes Jahr im Frühling blühen die Weidenkätzchen, und jedes Jahr scheinen Kinder aufs Neue von der weichen Oberfläche fasziniert zu sein. „Doch heuer ist es schlimmer als sonst – wir hatten allein in den letzten Tagen mehrere Fälle“, schildert die einfühlsame Oberärztin Dr. Astrid Magele.“
Die Diagnose: Neugierige Kleinkinder, die sich die weichen Pflanzenteile in Nase oder Ohren stecken, weil sie sich „so gut anfühlen“. Doch während Palmkatzerln von Natur aus sanft wirken, können sie in engen Nasengängen oder Gehörgängen tückisch werden. „Sie reizen Schleimhäute und wirken sich unangenehm auf das Wohlbefinden meiner kleinen Patienten aus“, so die Ärztin.
Kinder entdecken die Welt mit allen Sinnen – und manchmal auch mit ihrer Nase und ihren Ohren. Ein wenig Vorsicht kann viele Notfälle verhindern.
Dr. Astrid Magele, Ärztin an der Universitätsklinik St. Pölten
Bild: Imre Antal
Nicht nur Palmkätzchen
Doch die wundersame Flora ist nicht das Einzige, was Dr. Magele und ihr Team ans Licht befördern müssen. Erst vor Kurzem kam eine besorgte Mama mit ihrem Kleinkind in die Notaufnahme. Es hatte ein gar nicht so kleines Plastikspielzeug verschluckt. Der Fremdkörper blieb in der Speiseröhre stecken. Dank schneller Reaktion konnte das Objekt entfernt, die Lebensgefahr gebannt werden. „Es war eine knappe Sache“, gesteht Dr. Magele.
Fremdkörper in Nase, Ohren und Speiseröhre sind für Kinderärzte und HNO-Spezialisten nichts Ungewöhnliches. „Wir bekommen alles zu sehen – von Erbsen und Murmeln bis zu Perlen, Bohnen und Radiergummis“, erzählt die Topchirurgin schmunzelnd. „Aber Palmkatzerln? Die tauchen in dieser Häufigkeit nur im Frühjahr auf.“ Die Medizinerin rät Eltern daher, im Umgang mit den flauschigen Frühlingsboten besonders aufmerksam zu sein.
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