Tier illegal erlegt

Luchs Luna: Hoffnungsträgerin nach Wilderei!

Kärnten
31.03.2025 18:45

Nachdem ein Unbekannter in einem Wald bei Treffen Luchsin Sofia, wie berichtet, illegal erlegt hatte, wurde bei Tarvis eine weitere Raubkatze mit dem Namen Luna ausgewildert. 

Die Auswilderung des Luchses Luna durch die Carabinieri Forestali im Naturschutzgebiet „Foresta di Tarvisiano“, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Italiens, erfolgte schon im Vorjahr. „Luna ist der Ersatz für das in Kärnten gewilderte Luchweibchen Sofia“, erklärt Großraubtier-Experte Paolo Molinari.

Wie berichtet, war Luchsin Sofia nach ihrer Auswilderung bei Tarvis – insgesamt wurden dort in den beiden vergangenen Jahren sogar sechs Luchse ausgewildert – nach Kärnten abgewandert. Obwohl Luchse unter allerhöchstem Schutz stehen, wurde das Tier bei Treffen einfach abgeknallt.

Was für Molinari völlig unverständlich ist: „Trotz guter und gesichtiger Beweislage konnte der Verdächtige leider noch immer nicht überführt werden. Ich hoffe, dass hier trotzdem noch irgendwann für Gerechtigkeit gesorgt wird.“

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Die Luchsin wurde gewogen, physiologische Parameter kontrolliert und Proben genommen – alles unter strenger wissenschaftlicher Sorgfalt. Danach wurde sie wieder freigelassen.

Anja Molinari-Jobin, Zoologin

Ersatztier zog weg von Kärnten
Ersatzluchsin Luna wählte hingegen eine andere Richtung, zog auf leisen Sohlen statt nach Kärnten südlich in die Julischen Voralpen, wo die Raubkatze vergangenen Freitag von Forschern des Projektes „Luchs Italien“, Carabinieri sowie Mitarbeitern der Forststation Attimis und Tierärzten der Uni Udine eingefangen werden konnte. „Das GPS-Senderhalsband musste ausgetauscht werden“, erklärt Luchsspezialistin und Zoologin Anja Molinari-Jobin.

Anja Molinari-Jobin, die Koordinatorin des Luchs-Projektes, beim Auswechseln des Senderhalsbandes (Bild: Ermes Furlani-ProgettoLinceItalia)
Anja Molinari-Jobin, die Koordinatorin des Luchs-Projektes, beim Auswechseln des Senderhalsbandes
Luchsin Luna wurde untersucht und danach wieder freigelassen.  (Bild: Ermes Furlani-ProgettoLinceItalia)
Luchsin Luna wurde untersucht und danach wieder freigelassen. 

Notwendig wurde die Aktion, weil die Wissenschaftler Hinweise darauf haben, dass Luna während der Ranzzeit (Paarungszeit) ein Rendezvous mit einem Kuder (ein männlicher Luchs) hatte.

„Wir gehen davon aus, dass Luna heuer im Juni einen Wurf Jungtiere zur Welt bringen wird.“, so Molinari-Jobin.

Luchse in Ostalpen vor dem Aussterben bewahren
Sollte sich diese Annahme bestätigen, wäre dies ein Meilenstein für den Erhalt der Luchs-Population in Italien – und für den Artenschutz in den Alpen.

Das Einfangen des Tieres verlief jedenfalls ohne Probleme und kurz nach dem Erwachen aus der Narkose konnte sich das Luchsweibchen wieder in den Wald zurückziehen.

Die Auswilderungen und das Überwachen der Luchse ist ein Teil eines großen internationalen Projektes, um das Aussterben der edlen Raubkatzen in den südöstlichen Alpen und dem Dinarischen Gebirge zu verhindern – und um eine Verbindung mit der Luchs-Population in den Westalpen zu Stande zu bringen.

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