Panzer im Schlammloch
Traurige Gewissheit: Vermisste US-Soldaten tot
Sechs Tage dauert die Suche nach vier verschwundenen amerikanischen Soldaten in Litauen bereits an. Ein Panzer der US-Armee war in einem Schlammloch versunken, seither fehlte von den Männern jede Spur. Mittlerweile herrscht traurige Gewissheit: Mindestens drei von ihnen überlebten die Tragödie nicht.
Nach US-Angaben sollten die Soldaten ein geplantes taktisches Training durchführen – doch danach tauchten sie nicht mehr auf. Nach langem Hoffen und Bangen steht nun fest: Mindestens drei von ihnen sind tot – dies teilte die US-Armee nun in einer emotionalen Aussendung mit. Derzeit würden die Angehörigen informiert, die Namen der Verstorbenen gebe man daher erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt, heißt es. Die Suche nach dem vierten abgängigen Soldaten werde indes nach allen Kräften fortgesetzt.
„Die Soldaten, die wir in dieser Tragödie verloren haben, waren nicht nur Soldaten, sondern sie sie waren Teil unserer Familie. Unsere Herzen sind schwer von Trauer“, zeigte sich der Generalmajor der US-Armee Christopher Norrie zutiefst betroffen. Auch das US-Außenministerium in Washington äußerte sich bestürzt über den Tod der drei Soldaten, drückte deren Angehörigen sein Beileid aus und dankte den Einsatzkräften für die tagelange Suchaktion.
Das litauische Militär und die Polizei hatten nach dem Verschwinden eine gemeinsame Suchaktion mit dem US-Militär gestartet. Diese führte schließlich zur Ortung des Panzers in einem Gewässer auf dem Übungsgelände. Am Montag um 04.30 Uhr konnte das Gefährt schließlich mithilfe von Bergepanzern aus dem sumpfigen Gewässer gezogen werden.
Litauens Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene sprach von einem „schmerzlichen Verlust“ und einem „sehr traurigen Tag für ganz Litauen“. „Wir können Ihnen versichern, dass wir nicht ruhen werden, bis wir den letzten vermissten Soldaten gefunden haben“, schrieb sie auf der Plattform X. Auch Staatspräsident Gitanas Nauseda und Außenminister Kestutis Budrys bekundeten ihre Anteilnahme und sprachen den Angehörigen der Soldaten ihr Beileid aus.
Areal musste tagelang trockengelegt werden
Um an den fast fünf Meter tief und unterhalb der Wasserlinie versunkenen Panzer heranzukommen, mussten Hunderte Helfer das sumpfige Areal an der Stelle trockenlegen. Tagelang pumpten sie Wasser und Schlamm ab, nachdem zuvor der Boden um den Bergungsort mit aufgeschüttetem Kies und Sand stabilisiert worden war. Dabei kam es aber immer wieder zu Rückschlägen – so wurde die Bergungsaktion am Sonntag durch einen Erdrutsch zurückgeworfen.
Die USA verlegen seit 2014 im Rotationsverfahren Einheiten für Manöver in nach Litauen und an die NATO-Ostgrenze. Nach litauischen Angaben ist gegenwärtig ein US-Bataillon in Pabrade stationiert.
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