Der per internationalem Haftbefehl gesuchte bosnische Serbenführer Milorad Dodik ist auf seiner Suche nach einem sicheren Hafen fündig geworden. Der 66-Jährige ist nach eigenen Angaben am Montag in Moskau angekommen.
Dies sagte Dodik selbst in einem vor dem Grabmal des Unbekannten Soldaten in der russischen Hauptstadt gefilmten und auf X veröffentlichten Video.
Lob für Putin
Dodik lobt darin den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „historischen Anführer des russischen Volks".
Bosnischer Strafgerichtshof stellte internationalen Haftbefehl aus
Der bosnische Staatsgerichtshof hatte am Donnerstag einen internationalen Haftbefehl gegen Dodik ausgestellt. Zwei Wochen zuvor hatte die Staatsanwaltschaft die Festnahme des Präsidenten der überwiegend von bosnischen Serben bewohnten Republika Srpska (RS) angeordnet. Sie warf ihm und dem Parlamentspräsidenten der RS, Nenad Stevandic, vor, unter Ausnutzung ihrer hochrangigen Positionen in der Republika Srpska“ die Grenzkontrollen umgangen zu haben und ins Ausland gereist zu sein.
Dodik hatte zuvor einseitig die Zuständigkeit von Justiz und Polizei des bosnischen Zentralstaates für die Republika Srpska für beendet erklärt, obwohl die RS Teil von Bosnien und Herzegowina ist. Dodiks Vorstoß war eine Reaktion auf ein Gerichtsurteil gegen ihn, mit dem er wegen Missachtung des Hohen Repräsentanten der UNO für Bosnien und Herzegowina zu einem Jahr Haft verurteilt worden war. Das Vorhaben wurde jedoch später vom Verfassungsgericht kassiert.
Bosnien und Herzegowina ist seit dem Friedensabkommen von Dayton aufgeteilt in die überwiegend von bosnischen Serben bewohnte Republika Srpska und die kroatisch-muslimische Föderation Bosnien und Herzegowina. Die beiden halbautonomen Landesteile sind durch eine schwache Zentralregierung verbunden.
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