Späte Gerechtigkeit
55 Jahre nach Tod ihres Babys: Mutter angeklagt
Im Jänner 1970 hatte Alice Idlett ihren ohnmächtigen Sohn Earl in die Notaufnahme des West Calcasieu-Cameron Hospital in Sulphur (US-Bundesstaat Louisiana) gebracht. Die Mutter behauptete, dass das 15 Monate alte Baby aus der Krippe gefallen war. Der Bub starb noch am selben Tag an einer schweren Hirnschwellung. Erst vor Kurzem wurde die Mutter festgenommen.
Die Röntgenaufnahmen stellten bei Baby Earl einst mehrere Schädelbrüche und eine gebrochene rechte Schulter fest. Ärzte alarmierten die Polizei. Das Calcasieu Parish Sheriff’s Office leitete daraufhin Ermittlungen gegen die Mutter ein.
„Blaue Flecken, Verbrennungen“
Obwohl der Kinderarzt Dr. J.M. Thorkelson laut Gerichtsakten bereits 1970 aussagte, dass der Bub „mehrere blaue Flecken, Bissspuren am ganzen Körper sowie Verbrennungen an seinen Pobacken“ hatte, kam es wegen Mangels an Beweisen nie zu einer Anklage gegen die Mutter.
Briefe verrieten Frau
Doch jetzt wurde Idlett wegen des Verdachts auf Totschlag festgenommen – aufgrund von Briefen aus dem Jahr 1969. Die damals 19-jährige Frau hatte Bunch nach Vietnam geschrieben, wo dieser als Soldat stationiert war.
Ich habe diesen kleinen Bastard gerade durchgeprügelt. Ich hasse ihn, das ist die Wahrheit.
Alice Idlett in einem Brief an den Kindsvater
Aufgetaucht waren die Schreiben im Nachlass des Kindsvaters Earl Bunch. Der Inhalt war so schockierend, dass Bunchs Nachkommen sofort das Sulphur Police Department alarmierten, die daraufhin den Fall wieder aufrollten. Laut Gerichtsakten soll die Mutter in Briefen Hass auf ihr Kind ausgedrückt haben.
Laut der Gerichtsakten, die vom TV-Sender KPLC veröffentlicht wurden, enthüllte die Mutter darin den Hass auf ihr Kind. Am 4. November 1969 schrieb sie ihrem Ehemann: „Ich habe diesen kleinen Bastard gerade durchgeprügelt. Ich hasse ihn, das ist die Wahrheit.“ Um hinzuzufügen: „Jetzt weiß ich, wie sich die Leute fühlen, die ihre Kinder loswerden wollen. Ich glaube, ich könnte das auch (…) ehrlich!“
„Ich hasse deinen Sohn und wünschte, er sei tot“
Am 19. November 1969 folgte die nächste Hasstirade gegen ihr eigenes Kind: „Ich wünschte, er wäre nie geboren worden (…) Ich werde ihn umbringen, ehe er zu verwöhnt ist. Wenn er anfängt zu weinen, wenn ich ihn zum Spielen hinsetze, dann werde ich ihn verhauen.“ Am 21. November folgte dann: „Ich werde ihn prügeln, bis der verdammte Sessel rot ist. Ich halte diese Unordnung nicht mehr aus (…) Ich hasse deinen Sohn und wünschte, er sei tot.“
Babykörper exhumiert
Die Leiche des Babys wurde als Teil der Ermittlungen exhumiert und von forensischen Experten des FBI untersucht. Diese stellten fest, dass das Kind an einem Gewaltverbrechen gestorben war. Die Polizei nahm Idlett fest, die nach wie vor auf ihre Unschuld pocht. Die 75-Jährige sitzt in Untersuchungshaft, weil sie die 950.000 Dollar Kaution nicht stellen konnte. Warum der Vater scheinbar nicht eingriff, Angehörige kontaktierte oder die Polizei alarmierte und so den barbarischen Gewalttaten ein Ende setzte ... niemand weiß es.
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