Der Anblick war erbarmungswürdig: die Haut war stark entzündet, dem Hund fehlte ein Großteil des Felles und er war stark abgemagert. Sein Innviertler Besitzer war aber nicht willens, „Enzo“ vom Tierarzt behandeln zu lassen. Trotz behördlicher Aufforderung verweigerte er das. Die Folge: Der Schäfer wurde ihm abgenommen. Im Pfotenhilfehof wird er nun aufgepäppelt.
Der Fall des siebenjährigen Schäferhundes „Enzo“, der seinem Halter in Braunau behördlich abgenommen worden war, hat die Gemüter erhitzt. Denn der leidgeplagte Rüde hatte bei seiner Einlieferung im Tierschutzhof der Pfotenhilfe Lochen kaum noch Fell, stattdessen aber schmerzhafte Arthrosen und er war stark abgemagert.
„Enzo“ litt an einer stark juckenden Räude, kratzte sich ständig. Trotzdem soll ihn sein Halter aber nicht zum Tierarzt gebracht haben. Selbst eine behördliche Aufforderung dazu ließ der Mann verstreichen. Wegen Gefahr in Verzugs musste er den Schäferhund heuer im Februar in die Obhut der Pfotenhilfe geben. Ein Aufenthalt, der dem Rüden sichtlich gut bekommen ist.
Aufwändige Spezialtherapie
„Eine spezielle Therapie hat Enzos Haare wieder sprießen lassen und ihn von seinen quälenden Schmerzen befreit“, erklärt Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler. Enzo wurde auch kastriert und mit bestem Futter aufgepäppelt, weswegen er heute nicht mehr mager und gebrechlich ist, sondern kräftig und voller Energie durchs Leben gehen kann. „Seine rassezuchtbedingten orthopädischen Probleme bekommen wir mit Physiotherapie und Medizin gut in den Griff. Enzo ist jetzt sehr glücklich und dankbar und hat jetzt ein dichtes, glänzendes Fell. Wer ihn nur so kennt, kann gar nicht glauben, wie erbarmungswürdig er ausgesehen hat“, freut sich Stadler.
Sachverhaltsdarstellung an Staatsanwaltschaft
In der Zwischenzeit hat der Rechtsanwalt der Pfotenhilfe bei der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis eine Sachverhaltsdarstellung gegen den ehemaligen Halter eingebracht. Ihm drohen nun bis zu zwei Jahre Haft wegen Tierquälerei durch Unterlassung.
„Ich möchte mich bei allen Menschen herzlichst bedanken, die Enzo in seiner Not mit ihrer Spende unterstützt haben. Der Großteil der Bevölkerung sind Tierfreunde, die nicht wegschauen. Tierschutzvergehen müssen immer gemeldet werden, das sind wir den Opfern schuldig“, so Stadler.
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