Nachdem die Polizei im Zusammenhang mit dem „Rave im Wave“ am kommenden Samstag jemanden festgenommen hat – die „Krone“ berichtete –, sind nun nähere Hintergründe bekannt. Nicht nur eine, sondern zwei einheimische Jugendliche (19 und 17) seien festgenommen worden, weil sie einen Plan gefasst hatten, die Veranstaltung zu bedrohen. Vonseiten der Polizei und der Organisatoren gab es für das Event grünes Licht.
Wie die Polizei bestätigte, wurden, anders als zunächst bekannt, nicht eine Person, sondern zwei Jugendliche festgenommen. Es handelt sich um einen 19-jährigen Einheimischen sowie eine 17-jährige Einheimische aus dem Bezirk Kufstein. Sie hatten demnach geplant, beim „Rave im Wave“ am kommenden Samstag mit einem Anschlag Panik und Chaos im großen Ausmaß zu verbreiten.
Die „Krone“ kennt die Details, veröffentlicht sie jedoch auf Bitte der Polizei nicht, um keine Nachahmungstäter auf den Plan zu rufen. Fakt ist aber, dass kein Bombenanschlag geplant war. Bei der Veranstaltung im ehemaligen beliebten Erlebnisbad werden 2800 Gäste erwartet.
Die beiden Beschuldigten stehen im Verdacht, ab Februar 2025 einen gemeinsamen Plan zur Bedrohung der Veranstaltung „Rave im Wave“ gefasst zu haben.
Die Polizei
Laut der Polizei wäre der 19-jährige Hauptbeschuldigte technisch in der Lage gewesen, den Plan umzusetzen – die nötigen Gegenstände wurden bei einer Hausdurchsuchung bei ihm gefunden. Wobei es sich dabei handelt, wollte man „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht preisgeben, weitere Erhebungen laufen nämlich noch.
Ermittlungen seit Februar, Ende März klickten Handschellen
Auf die Spur des 19-Jährigen hatte die Ermittler ein Hinweis aus der Bevölkerung gebracht, der im Februar eingegangen war. Seitdem liefen die Ermittlungen. Am 27. März wurde der Bursche dann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft verhaftet. Einen Tag später klickten die Handschellen auch für die zweitbeteiligte 17-Jährige.
„Plan wäre nicht zur Umsetzung gekommen“
Der Hauptverdächtige sei bei seiner Vernehmung „grundsätzlich geständig“ gewesen. „Jedoch gab er an, dass sie mittlerweile von der tatsächlichen Ausführung wieder abgekommen wären“, berichtet die Polizei. Seine mutmaßliche Komplizin habe ebenfalls eingeräumt, über den Plan gesprochen zu haben, dieser wäre für sie jedoch nicht zur Umsetzung gekommen.
Welches Motiv hinter dem geplanten Anschlag steckt, war zunächst völlig unklar. „Ein religiöser oder terroristischer Hintergrund liegt aktuell jedoch nicht vor“, räumte die Polizei diesen Verdacht aus. Zudem gäbe es keine Hinweise auf weitere Beteiligte.
Mädchen auf freiem Fuß, Bursch in Untersuchungshaft
Die 17-jährige Österreicherin wurde nach ihrer Vernehmung bereits auf freien Fuß gesetzt. Über den Hauptbeschuldigten hingegen wurde mittlerweile die Untersuchungshaft verhängt, wie Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, erklärte: „Wegen Tatbegehungsgefahr“. Vor der Veranstaltung werde der 19-jährige Einheimische wohl keinesfalls freikommen, so Mayr.
Weder der Bursch noch das Mädchen sind zuvor polizeilich in Erscheinung getreten. In welchem Verhältnis die beiden zueinander stehen, ist nicht bekannt.
Durch den Umstand, dass die betreffende Person vorläufig in Anhaltung ist und keine Hinweise auf weitere Tatbeteiligte bekannt sind, kann die Veranstaltung wie geplant mit den üblichen Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden.
Die Polizei
Veranstaltung wird stattfinden
Wie berichtet, fanden am Dienstag Gespräche mit Wörgls Bürgermeister als zuständige Veranstaltungsbehörde und der Bezirkshauptmannschaft statt, um die Gefährdungslage zu evaluieren. Wie die Polizei nun mitteilte, wurde dabei entschieden, dass der Rave wie geplant und mit den vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden kann. Dies sei dem Umstand geschuldet, dass der Hauptverdächtige weiter in Haft ist und es keine Hinweise auf noch unbekannte Beteiligte gibt.
Staatsschutz wollte keine Auskunft geben
Die „Krone“ fragte auch bei der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) an, die im Innenministerium angesiedelt ist. Sie ist unter anderem für den Schutz vor allen Ausprägungen von Extremismus und Terrorismus zuständig. Unter anderem wollten wir wissen, ob man in der DSN ohne den Hinweis aus der Bevölkerung von dem Plan des Festgenommenen gewusst habe und ob dieser den Ermittlern bereits vor dem aktuellen Vorfall bekannt war. Antworten blieb die Pressestelle jedoch schuldig, man verwies lediglich auf die Landespolizeidirektion Tirol.
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