Aus Rache

16-Jährige stach bei Drogendeal auf Bote (16) ein

Symbolbild

(Bild: motortion)

Zwei Jugendliche (16, 17) erstachen bei einem Drogendeal in Graz beinahe einen 16-Jährigen. Vermutlich aus Rache, denn für das Gift floss zwar Geld, das Drogen-Sackerl war jedoch leer. 

Ecstasy, Kokain, Cannabis und schwere Medikamente wie Lyrica – furchtbare Mittel, vor denen ein junger Linzer (17) und eine um ein Jahr jüngere Steirerin, die er via Snapchat kennenlernte, alles andere als abgeneigt waren. Das Gift bezogen sie von einem Dealer in Graz, so auch Anfang September. Der Dealer, „Staatsfeind07“, wie er genannt wird, schickte allerdings einen anderen zum Übergabeort Nahe der FH Joanneum. Dieser übergab dem jungen Burschen ein Sackerl mit einem Becher. 60 Euro erhielt der Mittelsmann dafür.

Die Vorfreude auf die Drogen war groß – um so größer die Enttäuschung, als er merkte, dass gar nichts im Becher war. Sofort rief der Geprellte seine Freundin an. Auch diese witterte Betrug, setzte sich in Leoben in den Zug und fuhr zu ihrem Freund, um bei mehreren Schlucken Wodka und Drogen Rachepläne zu schmieden.

Im Wege der Privatbeteiligung gilt es nun, für das Opfer, das unter anderem einen Stich in die Lunge erlitten hat, von den Tätern Wiedergutmachung in Form von Schmerzengeld zu erlangen.

Privatbeteiligtenvertreter Alexis Pascuttini

Der sah folgendermaßen aus: Sie wollten erneut Gift bei „Staatsfeind07“ bestellen und ihm dann eine Abreibung verpassen. Wieder tauchte nicht der unmittelbare Dealer, sondern sein Bote auf. Plötzlich fasste der 17-Jährige den Überbringer der Drogen (16) und hielt ihn fest. Währenddessen zückte die zum Tatzeitpunkt noch 16-Jährige ein Springermesser und stach es dem Opfer viermal in den Rücken – noch dazu auf offener Straße in der Grazer Friedrichgasse! Danach liefen die beiden einfach davon. Nur eine Notoperation rettete das Leben des 16-Jährigen.

Die beiden müssen sich demnächst vor einem Geschworenengericht in Graz verantworten, wie Gerichts-Sprecherin Barbara Schwarz bestätigt.