„Krone“-Protokoll

Münster-„Tatort“: Fatale Erinnerungslücken

Unterhaltung
06.04.2025 16:00

Steigende Mietpreise führen im Münsteraner Studentenmilieu zu Anfeindungen und zum Tod. Bei den Ermittlungen (20.15 Uhr, ORF 2) kriegen sich Boerne und Thiel in die Haare und tragen humorige Privatfehden aus. Zulasten der Spannung.

Was für ein krasser Gegensatz. War der letztwöchige Dortmund-„Tatort“ noch ein fintenreicher Thriller, der in die Abgründe polizeiinterner Verstrickungen blickte, sind die Kollegen in Münster längst schon mehr im Komödien-, als im Krimifach angesiedelt.

Als Boerne (Jan Josef Liefers) seinen Kollegen und Freund Thiel (Axel Prahl) abends von der frisch zubereiteten Fertigpizza wegholt, um ihn bei einer Studentenparty aus der einsamen Lethargie zu reißen, ahnen beide noch nicht, dass Student Chris Haffmeister (Jonas Stenzel) am nächsten Morgen bei den Müllcontainern gefunden wird – verstorben an einer Stichverletzung. Erschwerend kommt hinzu, dass Professor Boerne so tief ins Glas geschaut hat, dass er mit Erinnerungslücken zu kämpfen hat und außerdem noch unfreiwillig viral geht.

Fraya Manke und ihre Mutter Solveig sind in den Fall verwickelt – doch wie stark genau? (Bild: WDR/Martin Valentin Menke)
Fraya Manke und ihre Mutter Solveig sind in den Fall verwickelt – doch wie stark genau?

Welche Rollen spielen die heißblütige Studentin Fraya Manke (Meira Durand) und ihre Mutter Solveig (Adina Vetter) in dieser Causa? Als es ein zweites Opfer gibt, wird der Fall undurchsichtig und die beiden Ermittler tauchen tief in die Münsteraner Welt der Wohnungsnot ein – während sie sich gegenseitig zerstreiten und eine Grundsatzdiskussion über das Machtgefüge in einer Freundschaft losbricht.

In Zeiten angespannter Finanzlagen und realer Miet- und Wohnungsprobleme ist der Handlungsbogen von „Fiderallala“ nachvollziehbar und grundsätzlich gut inszeniert. Leider verblasst die interessante Thematik viel zu stark hinter dem humorigen Hickhack der beiden Hauptprotagonisten. Das amüsante und mit peppigen Dialogen gewürzte Hin und Her zwischen Boerne und Thiel ist kurzweilig, verliert sich aber zu oft im Klamaukigen und nimmt dem Fall damit viel an Spannung, die er grundsätzlich vermittelt. Fans der beiden kompetenten Streithansl werden ihre helle Freude am verbalen Ping Pong haben, ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit würde aber nicht schaden. . .

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