Prozess in Feldkirch

Angeklagte kassierte die dreizehnte Vorstrafe

Ihre Mitmenschen attackierte die Angeklagte immer wieder verbal und bedrohte sie massiv.

(Bild: Dorn Chantall)

Nicht nur den Ex-Gatten, sondern auch zwei weitere Männer und eine Nachbarin hatte die 41-jährige Angeklagte beschimpft und bedroht. Dafür gab es acht Monate Haft. 

„Mein Ex will mich schon die ganze Zeit ins Gefängnis bringen. Das hat er mir schon oft gesagt. Auch dass den Kindern was passieren wird“, schildert die zweifache Mutter das derzeitige Verhältnis zwischen dem Kindesvater und ihr.

Vor Gericht in Feldkirch in Vorarlberg muss sich die Sozialhilfeempfängerin unter anderem verantworten, weil sie ihrem Ex-Mann gedroht hatte, das Haus anzuzünden. „Er wollte die Scheidung zurückziehen. Aber das wollte ich wiederum nicht.“ So habe ein Wort das andere gegeben. Dass sie das Haus abfackeln werde, habe sie nie gesagt.

Gerichtserfahrene Angeklagte
Fakt ist, dass die 41-Jährige nicht zum ersten Mal wegen gefährlicher Drohung und Nötigung vor dem Richter sitzt – und es scheint mehrere Opfer zu geben. Im Zuge eines Streits drohte sie zwei anderen Männern, sie umzubringen bzw. „umzuballern“.

Auch im Umgang mit einer in ihren Augen unliebsamen Nachbarin zeigte sich die „Wortakrobatin“ nicht zimperlich und beschimpfte die Frau am Telefon auf das Übelste. „Es war ein blöder Streit. Aber seit meiner Haftentlassung im Oktober 2023 macht mir die Nachbarin immer wieder zu schaffen“, erklärt sich die Beschuldigte im Prozess am Donnerstag. „Aber ich habe einen Bewährungshelfer, trinke kaum mehr Alkohol und bin dran, mein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Von daher würde ich schon behaupten, dass ich mich auch verbal im Griff habe.“

Das rechtskräftige Urteil: Schuldspruch im Sinne der Anklage. Trotz des Geständnisses verurteilt die Frau Rat die Delinquentin zu acht Monaten Gefängnis. Aufgrund des Ungemachs spricht sie der Nachbarin 50 Euro zu.