Etwa 1,7 Millionen Österreicher leiden an einer Allergie. Die chronische Erkrankung steht nicht – wie häufig angenommen – nur mit saisonalem Pollenflug in Verbindung. Betroffene leiden mitunter fast das ganze Jahr. Es gibt aber wirksame Therapien.
Wenn von Allergie die Rede ist, denken die meisten an Frühling. Doch die Saison für rinnende Nase, Husten oder Atemnot kann durch verlängerte Blühzeiten von Bäumen, Gräsern etc. aufgrund des Klimawandels deutlich länger dauern.
Wer auf mehrere Allergene reagiert, leidet mit Erle und Hasel beginnend und weiter über Birke, Esche, Gräser, Beifuß, Spitzwegerich und Traubenkraut (Ragweed) mitunter bis in den Herbst. Da manche Pflanzen (z.B. Bluterle) schon im Dezember blühen, bleibt oft nur ein Monat allergenfrei, wie Univ.-Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim, Allergy Care-Allergiediagnose in der Privatklinik Döbling, im Fachmagazin „Ärzte Krone“ berichtet.
„Bei Atopikern erhöht die Störung der Hautbarriere das Risiko der Sensibilisierung gegen (ganzjährige) Umweltallergene wie Hausstaub- und Vorratsmilben sowie Haustiere beträchtlich. Demnach ist die Allergie kein kurzfristiges saisonales Ereignis, sondern eine Erkrankung, welche die Lebensqualität dauerhaft beeinträchtigt und das Immunsystem chronisch kompromittiert. Daher sind Allergie-Betroffene öfter krank und in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt“, so die Expertin.
Wirksame Therapien stehen zur Verfügung
Die spezifische Allergenimmuntherapie (AIT, auch als Allergieimpfung bekannt) schränkt Symptome deutlich ein und kann das Fortschreiten der Allergie stoppen. Aufgrund der oft lange verzögerten Diagnose verstreicht jedoch wertvolle Zeit für die Einleitung der Behandlung. Auch die Therapiedauer von drei Jahren schreckt viele Patienten ab.
Aufgrund des starken immunologischen Gedächtnisses der Abwehrzellen dauert es aber drei bis fünf Jahre, um das Immunsystem in eine andere Richtung zu lenken, bis Allergene wieder toleriert werden. Daher sollte diese Behandlung möglichst frühzeitig erfolgen. Nach fünf bis zehn Jahren wäre ein neuerlicher Allergie-Test (IgE-Test) und eine eventuelle Auffrischungsbehandlung zu überlegen.
Viele Allergiker greifen lebenslang zu Antihistaminika, die zur lokalen (z. B. Nasenspray) aber auch innerlichen Anwendung (Tabletten, Saftform etc.) zur Verfügung stehen. Mastzellstabilisatoren (Cromoglicinsäure) können bei allen Erkrankungen mit Mastzellaktivierung hilfreich sein.
Eisenmangel macht Immunzellen sensibel
Ein funktioneller Eisenmangel – hier sind Reserven des Körpers zwar vorhanden, der Mikronährstoff kann jedoch nicht entsprechend verwendet werden – spielt eine Rolle bei Allergien. Er macht Immunzellen besonders empfindlich gegenüber allergenen Stoffen und fördert Entzündungen. Mit zielgerichteter Nährstoffsupplementierung lässt sich dieser Mangel ausgleichen.
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