Seit dem Sturz von Syriens Machthaber Bashar al-Assad im Dezember hat die israelische Armee ihre militärischen Aktivitäten auf syrischem Gebiet deutlich ausgeweitet. Israels Armee griff seitdem Hunderte Male in Syrien an und besetzte auch die Pufferzone auf den Golanhöhen mit Einheiten. Für die Türkei wird das zunehmend zu einem Dorn im Auge. Die Regierung in Ankara forderte Israel am Donnerstag auf, sich aus Syrien zurückzuziehen.
Die Türkei warf Israel vor, Bemühungen um den Aufbau einer stabilen Regierung in Damaskus zu sabotieren. „Israel ist zur größten Bedrohung für die regionale Sicherheit geworden“, erklärte das türkische Außenministerium.
Israel hatte am Mittwochabend und am Donnerstag erneut mehrere Ziele in Syrien angegriffen. Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, die Luftangriffe seien „eine klare Botschaft und eine Warnung für die Zukunft – wir werden nicht zulassen, dass die Sicherheit des Staates Israel beschädigt wird.“ Er kündigte an, israelische Streitkräfte würden sich aus Pufferzonen in Syrien nicht zurückziehen.
Israel: „Sie wollen Syrien zu türkischem Protektorat machen“
Israels Außenminister Gideon Saar kritisierte die Türkei bei einer Pressekonferenz in Paris: „Sie unternehmen alles, um Syrien zu einem türkischen Protektorat zu machen.“ Das Land spiele in Syrien eine „negative Rolle“. Dies gelte auch für den Libanon und andere Regionen. Die Rebellenallianz, die das Regime von Langzeitmachthaber Assad letztendlich stürzen konnte, wurde auch von der Türkei unterstützt.
Das syrische Außenministerium bezeichnete die israelischen Angriffe als ungerechtfertigte Eskalation, die darauf abziele, das Land zu destabilisieren. Die internationale Gemeinschaft müsse Druck auf Israel ausüben, „seine Aggression zu beenden“, hieß es weiter.
Israel griff militärisches Forschungszentrum an
Die israelischen Luftschläge zielten unter anderem auf ein militärisches Forschungszentrum in Barseh im Norden von Damaskus ab. Das militärische Forschungszentrum ist eine Einrichtung des syrischen Verteidigungsministeriums. Es war in der Vergangenheit bereits häufiger Ziel von Luftangriffen geworden, darunter 2018 auch durch die USA. Die westlichen Staaten gehen davon aus, dass das Forschungszentrum mit der Entwicklung von Chemiewaffen in Verbindung steht.
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