Ein aufmerksamer Passant alarmierte die Polizei, als er am frühen Donnerstagabend in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus einen Mann beobachtete, der mitten auf der Straße mit einer Pistole hantiert haben soll und wenig später ein Massagestudio betrat. Angesichts des tödlichen Messerangriffs im Vorjahr in einem ähnlichen Etablissement reagierten die Beamten mit besonderer Vorsicht.
Als erste Streifen der Wiener Polizei am Einsatzort eintrafen, hörten die Beamten in einem der Räume des Lokals ein verdächtiges Geräusch – jemand soll eine Pistole gesichert haben. Angesichts des Messerangriffs im Februar des Vorjahres, bei dem drei Frauen getötet worden waren, reagierten die Einsatzkräfte mit besonderer Vorsicht und zogen umgehend die Spezialeinheit WEGA hinzu, wie Polizeisprecher Markus Dittrich erklärte.
Aufgrund des Vorfalls im Vorjahr in einem Erotikstudio wurde die WEGA alarmiert.
Polizeisprecher Markus Dittrich
Springmesser und Pistole sichergestellt
Kurz darauf erfolgte der Zugriff: Die Beamten der WEGA stürmten das Etablissement, da der Verdächtige keinerlei Anweisungen befolgte. Der Zugriff verlief ohne Verletzte. Der Mann – ein 54-jähriger österreichischer Staatsbürger – wurde festgenommen. Bei ihm fanden die Polizisten ein verbotenes Springmesser sowie eine Schreckschusspistole. Ein durchgeführter Alkotest ergab 1,7 Promille.
Trägt Waffen zur „eigenen Sicherheit“
Nach der Befragung stellte sich heraus, dass der 54-Jährige keine konkrete Bedrohung darstellte. Der Verdächtige erklärte, das Messer und die Pistole ausschließlich „zur eigenen Sicherheit“ bei sich zu tragen. Zudem entschuldigte er sich für sein unangemessenes Verhalten, mit den Waffen vor dem Erotikstudio hantiert zu haben.
Das Geräusch, das die Beamten im Wartebereich hörten, sei lediglich auf eine „Spielerei“ des Österreichers zurückzuführen. Er habe sich die Zeit bis zum Besuch der Dame vertreiben wollen, wie er gegenüber der Polizei angab. Trotz dieser Erklärung wurde gegen ihn ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt.
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