Mob zog durch Graz

Prozess: Überraschender Freispruch für 21 GAK-Fans

Die GAK-Fans beim Derby gegen Sturm – für 21 Anhänger gab es nun Freisprüche vor Gericht. 

(Bild: Pail Sepp)

Gewaltbereit zog im August des Vorjahres ein Mob von gut 50 GAK-Fans durch Graz – auf der Suche nach Sturm-Anhängern. 21 von ihnen standen dieser Tage vor Gericht. Am Freitag wurden sie freigesprochen: Ihnen konnten keine konkreten Taten angelastet werden.

Bereits am ersten Verhandlungstag gab der Staatsanwalt zu, dass den Angeklagten – darunter auch sechs tschechische Fußballfans – keine konkreten Tathandlungen nachgewiesen werden konnten. Es gab also keine Beweise, dass sie beispielsweise (vermeintliche) Sturm-Anhänger am Dietrichsteinplatz brutal attackiert hatten.

Angeklagt waren die GAK-Anhänger deshalb wegen „schwerer gemeinschaftlicher Gewalt“. Nach einem Heimspiel gegen BW Linz im August 2024 fuhr der Mob in die Innenstadt, um sich dann teils vermummt auf die Suche nach Sturm-Fans zu machen und diese zu verprügeln. Nach mehreren Stationen wurden die „Roten“ am Mariahilferplatz von der Polizei gestellt, sie versuchten, in alle möglichen Richtungen zu fliehen – einige von ihnen wurden aber von den Beamten gestellt.

Freispruch für 21 Angeklagten
Vergangene Woche begann der Prozess am Straflandesgericht in Graz. Die Männer zwischen 17 und 47 Jahren – vom Lagerarbeiter über den Polier bis zum Krankenpfleger – sind bis auf die sechs Tschechen und einen Niederösterreicher allesamt Steirer, großteils aus Graz oder dem Südwesten des Landes. Für einige war es die Premiere vor Gericht, andere sind „Routiniers“ und haben schon eine ganze Latte an einschlägigen Vorstrafen und teils „Häfn“-Erfahrung gesammelt. Viele sind Familienväter und führen ein unauffälliges Leben. 

Und das werden sie auch weiterhin tun können. Denn Freitagnachmittag fiel ein von vielen nicht erwartetes Urteil: ein Freispruch. Der Schöffensenat konnte den Angeklagten nicht mit Sicherheit nachweisen, dass sie an den Gewaltakten beteiligt waren. Die Freisprüche sind noch nicht rechtskräftig.