Kurzsichtiger Plan. Dieses Thema beherrscht seit vorgestern die Welt: Der von US-Präsident Donald Trump auf die Spitze getriebene Zoll-Wahnsinn rüttelt die Wirtschaft nicht nur in den USA, sondern auch im kompletten Rest der Welt durch. Und er wird, das steht zu befürchten, auch das Leben der Menschen auf der Erde verändern – wenn nicht Trump, was ihm ja auch stets zuzutrauen ist, doch noch rechtzeitig zurückrudert. Aber im Moment müssen wir alle miteinander davon ausgehen, dass dieses Beben erst begonnen hat und noch längst nicht absehbar ist, was es alles zerstört. Was schon sichtbar ist: An den Börsen wurden nach der Zoll-Ankündigung weltweit Riesenwerte vernichtet. Und was sich auch schon sofort abzeichnet: Zunächst werden für Trumps US-Bürger die Preise steigen, weil die amerikanische Wirtschaft viele Produkte gar nicht selbst liefern kann – und daher auf nun mit hohen Zöllen belegte Waren angewiesen sind. Wie immer der langfristige Plan des US-Präsidenten ist: Vorerst erscheint er maximal kurzsichtig.
Totaler Handelskrieg. Rundherum wird gegen die neuen hohen Zölle protestiert und reagiert. Die Volksrepublik China etwa wird ab dem 10. April 34 Prozent Zoll auf US-Waren einheben – so wie es umgekehrt die Amerikaner mit chinesischen Produkten tun. Gleichzeitig reichte China bei der Welthandelsorganisation WHO Beschwerde gegen die US-Zölle ein. Sie reagieren damit deutlich schneller als die EU, die vorerst noch auf Verhandlungen setzt. Am nachhaltigsten als Gegenmaßnahme wären europäische Beschränkungen für die großen IT-Unternehmen, wie bei denen die USA das Monopol haben. Im „Krone“-Interview sagt dazu heute der Ökonom Mario Holzner, die Frage sei, „ob man sich traut, sich mit denen anzulegen“. Denn das wäre „der Ausbruch eines totalen Handelskrieges“. Ja, jetzt muss sich Europa entscheiden: Hält es die zweite Backe auch noch hin, um sich von Trump weiter schlagen zu lassen - oder riskiert es diesen totalen Handelskrieg.
Kommen Sie gut durch den Samstag!
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.