Auch Kinder darunter
Raketenschlag auf Selenskyjs Geburtsort – 14 Tote
Bei einem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Krywyj Rih sind am Freitag mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Dies teilte Regionalgouverneur Serhij Lyssak mit. Demnach starben auch zwei Kinder bei dem Angriff auf ein Wohnviertel des Geburtsortes von Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Laut Lyssak seien zudem mindestens 50 Menschen verletzt worden. Durch den Raketenschlag gerieten Autos und Garagen in Brand. Mehrstöckige Wohnhäuser seien beschädigt worden.
Zwei Raketenangriffe binnen weniger Tage
Erst am Mittwoch waren durch einen russischen Raketenschlag in der Großstadt mindestens vier Menschen getötet worden. Krywyh Rih liegt etwa 70 Kilometer von der Frontlinie entfernt.
Die Angriffe erfolgen vor dem Hintergrund der stockenden Verhandlungen über eine Waffenruhe in der Ukraine. US-Präsident Donald Trump hatte erst am Wochenende öffentlich Unmut über Kreml-Chef Wladimir Putin geäußert und kritisiert, dass dieser die Legitimität Selenskyjs nicht anerkenne.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, mit einer Rakete eine Gruppe ukrainischer Soldaten mit ausländischen Ausbildern in Krywyj Rih getroffen zu haben. „Bei dem Angriff wurden bis zu 85 Soldaten und Offiziere aus dem Ausland sowie bis zu 20 Fahrzeuge zerstört“, teilte das Ministerium auf Telegram mit.
Russland berichtet von Schlag gegen westliche Ausbildner
Selenskyj warf Russland vor, bewusst gegen Städte und andere zivile Einrichtungen Krieg zu führen. Allein in den vergangenen 24 Stunden habe das russische Militär Angriffe auf die Städte Krywyj Rih und Charkiw sowie ein Kraftwerk in Cherson lanciert – trotz einer Abmachung zum Schutz von Energieanlagen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Alle russischen Versprechen enden mit Raketen und Drohnen, Bomben oder Artillerie“, fügte er hinzu.
In Charkiw seien derweil nach nächtlichen russischen Drohnenangriffen mit fünf Toten und 34 Verletzten immer noch die Bergungsarbeiten im Gange. Auch der Treffer mit einer per Kamera gesteuerten Drohne in einem Kraftwerk könne kein Zufall sein – „die Russen wissen, dass es sich um eine Energieanlage handelt und diese Anlagen gemäß den Versprechen Russlands gegenüber der amerikanischen Seite vor jeglichen Angriffen geschützt werden müssen“, warf er Russland vor.
Trump und KPutin hatten bei einem Telefonat als Minimalkonsens – eine völlige Waffenruhe lehnte Putin ab – ein Moratorium für Schläge gegen Energieobjekte ausgemacht. Kiew stimmte dem später zu. Seither werfen sich beide Seiten immer wieder vor, die Abmachung nicht einzuhalten. Selenskyj bat einmal mehr die USA um Konsequenzen.
In seiner Videobotschaft ging Selenskyj aber auch auf ein Treffen ukrainischer Militärs mit Vertretern Frankreichs und Großbritanniens ein. Dabei seien Details zur Stationierung von deren Sicherheitskontingenten besprochen worden. Es gebe spürbare Fortschritte auf dem Weg zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine, lobte der Präsident. Paris und London führen eine „Koalition der Willigen“ an, die einen möglichen Frieden in der Ukraine absichern will. Russland lehnt die Stationierung europäischer Truppen in dem von ihm angegriffenen Land als Bedrohung der eigenen Sicherheit strikt ab.
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