Emotionales Scheitern

Pleite erlöste vom „Rucksack mit vielen Steinen“

Oberösterreich
16.04.2025 14:00

Im Dezember 2022 schlitterte mit Rudy Games ein Spieleentwickler in die Insolvenz, der auch für Marken wie DKT und Carrera gearbeitet hatte. Wie der Geist der Firma aus Linz nach wie vor lebt und was man beim Neustart anders macht, verriet Manfred Lamplmair zuletzt bei den Fuckup Nights in Linz.

„Wir haben gekämpft bis zur letzten Stunde. Der Schritt ist uns schwergefallen, aber wir mussten erkennen, dass wir einen Schuldenberg vor uns herschieben und die Rückzahlungsverpflichtungen zu hoch sind, um sie noch bedienen zu können“, sagte Manfred Lamplmair im Dezember 2022.

Neun Jahre nach der Gründung war der von ihm mitgegründete Spielehersteller Rudy Games in die Pleite geschlittert, weil sich die Verkaufszahlen nicht wie erhofft entwickelt hatten, auch weil Corona dem stationären Handel zusetzte. Am Ende saß das Unternehmen aus Linz, das auch für Marken wie DKT und Carrera gearbeitet hatte, auf mehr als einer Million Euro Verbindlichkeiten, schuldete vor allem Fördergebern und Investoren Geld.

„Die Insolvenz war ein großer Schock, aber ein paar Monate später war sie eine irrsinnige Befreiung, weil ein Rucksack mit vielen Steinen weg war. Die letzte Zeit davor war ja von Fragen geprägt, wo wir noch Geld herkriegen und wie sich das noch ausgeht. Da war viel Unsicherheit, Angst, Zweifel. Ich hab‘ mich gefragt: Was hab‘ ich falsch gemacht?“, verriet Lamplmair zuletzt bei den Fuckup Nights in Linz, wo er offen über die Momente des Scheiterns sprach. Selbst mit einem gewissen zeitlichen Abstand war spürbar, wie ihn die Situation emotional bewegte.

Investoren halfen tatkräftig mit
Letztlich hatte Masseverwalter Thomas Kurz das Inventar, wie Apps, Lizenzen und auf Lager liegende Spiele, an die neu gegründete Gamelab GmbH verkaufen können. Investoren wie Dominik Greiner, Heinrich Prokop, Johannes Siller, Gerald Novak und Bernhard-Stefan Müller halfen hier im Hintergrund mit, dass das möglich wurde. „Ein Vertrauensbeweis“, schwärmt Lamplmair. Heute führt Carina Schmiedseder das Unternehmen, Manfred Lamplmair ist an Bord.

Wie sich das Gamelab aufgestellt hat, um besser durchzukommen als Rudy Games? „Wir haben das Geschäftsmodell verändert, produzieren zwar auch eigene Spiele, aber auf kleinerer Flamme. Wir verkaufen die Spiele von Rudy Games. Das eigentliche Standbein ist aber die Gamification-Beratung, die wir für Unternehmen machen“, so der 43-Jährige. Ob es um Wissensvermittlung in Form eines Spieles ist oder die Unterstützung bei der Umsetzung einer Erlebniswelt - hier stehen die Linzer mit Know-how zur Seite.

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