Ein „Krone“-Überblick

Poker in Gemeinden: Woche der Entscheidung naht

Steiermark
05.04.2025 15:26

In 59 steirischen Gemeinden gab es bei der Wahl am 23. März keine absolute Mehrheit, dort wird derzeit daher intensiv um Koalitionen und Ämter verhandelt. Einigungen sind fast 14 Tage nach dem Urnengang noch rar – doch vielerorts steht die Woche der Entscheidung an. Ein Überblick. 

Eine rasche Einigung konnte nur in wenigen steirischen Kommunen erzielt werden. In Neumarkt (Bezirk Murau) bleiben ÖVP und SPÖ weiterhin ein Team, Josef Maier (ÖVP) ist damit auch in den kommenden fünf Jahren Bürgermeister der flächenmäßig großen Gemeinde. Neben Kontinuität gibt es auch Umbrüche: In Stubenberg (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld), wo die ÖVP die absolute Mehrheit verloren hat, erobert die SPÖ – mithilfe der FPÖ – den Bürgermeistersessel: Philipp Hirzberger wird neuer Ortschef. Den gibt es auch in Breitenau am Hochlantsch (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag): Martin Pretterhofer von der Liste „Wir“. Auch hier wird die ÖVP an der Spitze abgelöst.

Vielfach sollen kommende Woche die Würfel fallen, etwa in Pernegg (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag), wie ÖVP-Bürgermeisterin Eva Schmidinger auf „Krone“-Anfrage sagt. Teilweise lässt man sich auch bis zur Karwoche Zeit: In Bad Aussee (Bezirk Liezen), wo es mit vier recht starken Parteien (ÖVP, SPÖ, FPÖ, Grüne) besonders spannend ist, will man das Ergebnis am Karfreitag verkünden, so der mögliche neue Stadtchef Thomas Schönauer von der ÖVP. Nach den Osterfeiertagen finden dann ja allerorts die konstituierenden Gemeinderatssitzungen statt.

Umsturz in Bruck nimmt Formen an
Klar ist die neue politische Richtung in Bruck an der Mur: ÖVP und FPÖ starten am Montag offiziell Koalitionsverhandlungen, die Ablöse der SPÖ im Rathaus nimmt Formen an. „Die erste Verhandlungsrunde beinhaltet einen Kassasturz. Im Anschluss folgt ein Austausch über aktuelle Themen mit den Führungskräften der Stadtverwaltung. Letztlich sollen die konkreten Inhalte eines Koalitionsübereinkommens in sieben Arbeitskreisen erarbeitet werden“, heißt es in einer gemeinsamen Aussendung. Neue Bürgermeisterin dürfte Susanne Kaltenegger (ÖVP) werden..

In Mürzzuschlag (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) setzt SPÖ-Bürgermeister Karl Rudischer auf eine „gute Zusammenarbeit mit der KPÖ – aber ohne formale Koalition“, wie er betont. Eine solch loses Verhältnis habe es auch schon von 2015 bis 2020 gegeben und funktioniert, so der Langzeit-Stadtchef. 

Karl Rudischer (SPÖ) dürfte Bürgermeister von Mürzzuschlag bleiben (Bild: Jürgen Fuchs)
Karl Rudischer (SPÖ) dürfte Bürgermeister von Mürzzuschlag bleiben

Gute Chancen für FPÖ-Bürgermeister
Auf Schiene scheint auch zu sein, dass in Leibnitz Daniel Kos von der FPÖ den Bürgermeistersitz in einer Koalition mit der ÖVP und dem Bürgerforum Manuela Kittler erobert. Auch in St. Michael (Bezirk Leoben) sollen die Chancen gut stehen, dass mit Nicole Sunitsch eine Blaue ins Rathaus einzieht. Fix ist das aber ebenso wenig wie der kolportierte Sprung von Eva Maria Kroismayr-Bayr auf den Bürgermeisterinnensitz in Schladming (Bezirk Liezen). 

ÖVP dürfte oft Nummer 1 bleiben
Die Bürgermeistersessel aus derzeitiger Sicht verteidigen dürfte die ÖVP in Gleisdorf, Ludersdorf-Wilfersdorf (beide Bezirk Weiz), Rohr bei HartbergKirchberg an der Raab (Bezirk Südoststeiermark) und Lieboch (Bezirk Graz-Umgebung). Der Liebocher Bürgermeister Stefan Helmreich möchte ein breites Bündnis und hat schon zwei Partner im Boot. In Preding (Bezirk Deutschlandsberg) wiederum dürfte die ÖVP mit Andreas Stangl die bisher regierende SPÖ ablösen.

Nicht weit entfernt, in Wildon (Bezirk Leibnitz), loten ÖVP und FPÖ eine Zusammenarbeit aus. Christoph Grassmugg dürfte hier Bürgermeister bleiben. Und in Stallhofen (Bezirk Voitsberg) sorgt (nach dem Verlust der absoluten Mehrheit) der überraschende Rücktritt von ÖVP-Bürgermeister Franz Feirer für neu gemischte Karten. 

SPÖ will Bezirkshauptstädte halten
Gute Chancen haben mehrere SPÖ-Bürgermeister in Bezirkshauptstädten: Josef Wallner (Deutschlandsberg) und Elke Florian (Judenburg) fehlt nur je ein Mandat auf die absolute Mehrheit, auch in Leoben stehen die Zeichen auf einen Verbleib von Kurt Wallner. In Weiz sollte Bettina Bauerhofer nach dem Rücktritt von Ingo Reisinger die Geschicke der Stadt lenken.

In vielen Kommunen ist derzeit aber noch vieles, wenn nicht gar alles offen. Das wird etwa für St. Peter am Kammersberg, Teufenbach-Katsch (beide Bezirk Murau), Rohrbach an der Lafnitz (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld), St. Marein im MürztalSt. Barbara im MürztalMariazell (alle drei im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag), Fernitz-Mellach und Hart bei Graz (beide Bezirk Graz-Umgebung) berichtet. Die nächsten sieben Tage bis zum Ferienbeginn werden vielerorts entscheidend sein. 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Steiermark
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt