Im Linzer Design Center fand am Samstag der Landesparteitag der FPÖ Oberösterreich statt. In die Stahlstadt gekommen sind neben Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner auch FPÖ-Chef Herbert Kickl samt Nationalratspräsident Walter Rosenkranz. Nachdem Haimbuchner mit 92,8 Prozent als FPÖ-Parteichef wiedergewählt wurde, trat Kickl an. Und nahm sich jeden einzelnen der Bundesregierung hart zur Brust.
Um Punkt zehn Uhr empfing die Musikkapelle St. Oswald bei Freistadt Haimbuchner und Co. vor dem Design Center in Linz, woraufhin der blaue Landeschef einen 100-Euro-Schein zum Dank zückte. „So leicht kann man einen Grünen loswerden“, kam gleich darauf die erste zynische Bemerkung Richtung politischem Gegner. Harmlos im Vergleich zu dem Bundesparteivorsitzenden.
„Kurz ist verglüht“
„Das Böse kommt immer in Gestalt des Schönen daher, aber Kurz ist verglüht wie eine Sternschnuppe“, setzte es gleich zu Beginn seiner Rede eine kurze Anspielung auf den Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Und Kickl begann mit seiner Abrechnung.
„Wir werden von Gestalten regiert, die dieser Situation nicht mal ansatzweise gewachsen sind. Diese Herrschaften haben keinen Plan, keine Vision, es fehlt der Zug zum Tor. Die größte und teuerste Regierung ist eine Ansammlung an Neuwahlflüchtlingen, die Angst vor Machtverlust und Angst vor der nächsten Wahl haben. Die Lüge kommt in Gestalt der ÖVP und diese Verliererampel wird unsere freiheitliche Kraft noch zu spüren bekommen. Verschoben ist nicht aufgehoben. Wir werden diesen Satz ins Kanzleramt machen, das verspreche ich euch“, feuerte Kickl immer wieder das Publikum an.
Straches „gespaltene Persönlichkeit“ als Thema
„Dieses Milliardendefizit war ein unglaublicher Wählerverlust. Doch wir sind angetreten, um das Ruder herumzureißen. Bei der ÖVP hat es Schnappatmung gegeben, als man sie darauf angesprochen hat, wer dieses Budgetdefizit zu verantworten hat. Sie haben monatelang herumgegaggert ohne ein Ei zu legen. Und jetzt will uns die ÖVP erklären, dass ein EU-Defizitverfahren gar nicht so schlimm ist. Aber das ist wie Besachwalterung“, erklärte Kickl lange, warum die Verhandlungen am Ende scheitern mussten.
Über Straches „gespaltene Persönlichkeit“ hat sich Kickl dann auch noch ausgelassen und kam dann wieder auf das Koalition-Aus zu sprechen. „Ich habe nicht für meinen eigenen Hintern die freiheitlichen Positionen verraten. Ich kenne Bergsteiger, die erst beim zweiten Anlauf den Gipfel erklommen haben. Wir werden noch eine Chance bekommen, weil wir unsere politische Glaubwürdigkeit nicht weggeworfen haben“, lästerte der FPÖ-Mann auch über „NATO-Beate“ und seinen „Freund“ Christian Stocker.
„Er ist bei seinem Besuch in Brüssel zwar körperlich auf dem roten Teppich gestanden, geistig war er aber darunter.“ Und weiters: „Jetzt Europa auf Kriegswirtschaft umzurüsten, ist der größte Wahnsinn, den ich je erlebt habe. Wir haben ja schon Probleme, Leute von Montag bis Freitag in die Arbeit zu schicken.“
Auch Innenminister Gerhard Karner musste dran glauben
„Für die Familienzusammenführung verbarrikadiert man die Vordertür, aber die Hintertür ist sperrangelweit offen“, wetterte Kickl über Karner. „Und von Babler hört man nur, dass er sich gegen ein Unterhaltungsformat im Fernsehen ausspricht“, lachte der 56-Jährige. Und brachte am Ende seiner Rede die Massen im Design Center noch mal zum Beben. „Ich wünsche, dass es diese Ampel schnell zerreißt. Weil es das Beste für unser Land wäre. Das ist eine Kampfansage an dieses System und die Verliererampel. Die Volkskanzlerschaft kommt so sicher wie das Amen im Gebet. Wenn wir groß von uns selber denken, ist noch ganz viel möglich. Es ist sogar er Vierer vorne möglich und ich bin guter Dinge, dass wir das Zustandebringen.“
„Die nächste Stufe muss Landeshauptmann Manfred Haimbuchner lauten. Denn was der Stelzer kann, hat der Mandi schon lange drauf“, streute der Bundesparteiobmann seinem Landeschef noch Rosen.
„Für Moslems muss die Ausgangstür ganz weit offen stehen“
Der in seinem Bericht auch scharfe Töne an seine Mitstreiter richtete. „Unsere Kinder sollen auf Nikolausfeiern verzichten, weil das Moslems nicht gefällt. Weihnachtsferien werden als Winterferien betitelt. Die Moslems verachten unsere Frauen, unsere Art zu leben und für diese Leute muss die Ausgangstür unserer Heimat ganz weit offen stehen. Wir Freiheitlichen werden uns niemals fremden Mächten unterwerfen und unsere Kinder werden wieder stolz auf unsere Heimat und unsere Kultur sein. Geld abdrehen ist das einzige Mittel. OÖ ist das einzige Bundesland, dass im letzten Jahr keine neuen Schulden aufgebaut hat, wir haben die höchste Wohnbeihilfe und die niedrigsten Mieten. Von dieser Bundesregierung ist nichts Positives zu erwarten“, so Haimbuchner.
92,8 Prozent für Haimbuchner
Bei der anschließenden Wahl bekam Manfred Haimbuchner 92,8 Prozent der Stimmen als FPÖ-Parteichef von Oberösterreich. Ein leichtes Minus: Im Jahr 2022 erreichte er noch 93,4 Prozent der Stimmen.
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