Ein mutmaßlicher Trickbetrüger bzw. Geldabholer ging der Polizei in Tirol ins Netz. Zuvor hatte eine vermeintliche Bande versucht, mit der neuen „Arzt-Masche“ einem 68-jährigen Innsbrucker viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch die Gauner haben sich den Falschen ausgesucht.
Er ist eine Kampfmaschine, die mit Schlägen, Tritten und anderen Karate-Techniken schon einige Gegner auf die Matte gelegt hat. Doch Charly Weinold hat es auch im Köpfchen, wie er diese Woche eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Der 68-Jährige geriet nämlich ins Visier von Trickbetrügern, roch aber den Braten und sorgte dafür, dass zumindest ein Gauner festgenommen wurde.
Krebserkrankung vorgegaukelt
„Ich bekam am Dienstagnachmittag einen Anruf von einem vermeintlichen Arzt aus der Klinik. Zu Beginn hörte ich ganz kurz eine weinerliche Stimme“, schildert Weinold. Ihm wurde erzählt, dass sein Sohn einen bösartigen Tumor im Darm habe und nur ein teures Medikament aus der Schweiz ihn retten könne. 150.000 Euro wären nötig, davon hätte der Sohnemann bereits 30.000 Euro bezahlt.
Der Festgenommene dürfte ein Komplize des Anrufers sein. Der am Telefon war sicher älter.
Charly Weinold (68)
Schnell zur Polizei gelaufen
„Ich habe dem sehr forschen und unsympathischen Anrufer dann vorgegaukelt, 22.000 Euro und 17 Goldmünzen daheim zu haben“, schmunzelt der 68-Jährige, der gemeinsam mit Zwillingsbruder Peter in Tirol als wahre Kampfsportlegende gilt. Was der Betrüger am Telefon aber nicht wusste: Weinold lief mit dem Handy am Ohr aus der Wohnung, schnurstracks zur nahe gelegenen Polizeiinspektion. „Beamte konnten das Gespräch dann mithören“, sagt der gewiefte Innsbrucker.
Zivilbeamte schnappten zu
Vor seinem Wohnhaus wurde dann tatsächlich eine Geldübergabe fingiert. „Ich habe mir noch einen Plastiksack, der auf einem Fahrrad eingeklemmt war, geschnappt. Der Geldabholer, der sich als Dr. Schwarz ausgab, kam dann auf mich zu, und als er zugreifen wollte, wurde er von Zivilbeamten an die Wand gedrückt und festgenommen“, war der 68-Jährige erleichtert.
Beim Festgenommenen, offenbar ein junger Slowene, dürfte es sich laut Weinold aber um einen Komplizen des Anrufers gehandelt haben. „Der am Telefon war älter.“ Die Polizei wollte aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben zu dem Fall machen.
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