Hohe Mehrkosten

Pannenbad: „Die Bürger fühlen sich gefrotzelt“

Salzburg
06.04.2025 09:00

Für das Desaster im „Paracelsus“ samt Sperre bis November zahlen jetzt die Salzburger, obwohl die Baufirma schuld ist. Der Trockenbauer gehe sonst pleite, sagt die Stadt. Das sorgt für Kritik. Die Stadt fordert auch den entgangenen Umsatz an Eintrittsgeldern nicht zurück.

Rund 1000 Kubikmeter Chlorwasser gehen bis Dienstagfrüh den Kanal hinunter. Sechs Monate nach der Wiedereröffnung lässt die Stadt Salzburg dem Paracelsusbad wieder das Wasser ab. Den ganzen Sommer lang wird die kaputte Decke repariert.

Zum technischen kommt jetzt auch ein finanzielles Desaster. Die Steuerzahler baden die Probleme des teuren Bades nämlich selbst aus. Der ursprünglich beauftragte Trockenbauer erneuert über den Schwimmbecken die unzureichende Aufhängung der Decke. Obwohl die Schuld dafür bei dem Unternehmen liegt, bittet man dieses nicht zur Kasse.

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Wir sehen den 250.000 Bonus, nur weil das Unternehmen jetzt wirtschaftlich nicht so gut dasteht, nicht ein.

Paul Dürnberger, FPÖ-Stadtparteiobmann

250.000 Euro an „Leistungsprämie“ fließen an Baufirma
Denn dieses würde dann pleitegehen, eine Sanierung rücke in die Ferne und alles werde noch teurer, argumentiert SPÖ-Bürgermeister Bernhard Auinger. Wegen dieser Wende beschloss der Gemeinderat: Die Stadt zahlt dem Trockenbauer 250.000 Euro „Leistungsprämie“, wenn die Decke bis Dezember saniert ist. Dazu übernimmt die Stadt 500.000 Euro „Sowieso-Kosten“ für die notwendigen hochwertigen Aufhängungsteile.

Rund 1,3 Millionen Euro entgingen an Eintrittsgeldern
Auch den entgangenen Umsatz an Eintrittsgeldern von 1,3 Millionen Euro und die Sachverständigenkosten fordert die Stadt nicht von der Firma ein. Alles zusammen macht das Extrakosten von mehr als zwei Millionen Euro aus.

„Die Bürger fühlen sich zu hundert Prozent gefrotzelt“, kritisiert die Stadt-FPÖ. Sie hat dem Beschluss nicht zugestimmt. Stadtparteiobmann Paul Dürnberger: „Wir sehen den 250.000-Euro-Bonus, nur weil das Unternehmen jetzt wirtschaftlich nicht so gut dasteht, nicht ein. Nur wenn es am Ende der Sanierung Unterstützung braucht, könnte man über einen Bonus reden.“

Als Frechheit bezeichnet er, dass die Firma auf ihrer Website noch immer mit der Decke im Problembad für sich wirbt. „Da steht nichts davon, dass die Decke nicht hielt“, so Dürnberger.

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