Der Hilferuf aus den USA erreichte auch die heimischen Eier-Produzenten. In unserem Bundesland gibt es große Nachfrage, die Osterjause für Salzburg ist aber gesichert.
Hans-Peter Kreiseder von der Geflügelwirtschaft Salzburg blickt entspannt auf Ostern: „Einen Engpass haben wir nicht zu befürchten“, ist er froh, dass hierzulande die Eier nicht ausgehen werden. Der Hilferuf von US-Präsident Trump hatte gerade heimische Produzenten erreicht. Die Vogelgrippe traf die USA mit voller Härte – Millionen von Hühnern mussten notgeschlachtet werden. Folge: Eier fehlen in riesigem Ausmaß. „Die US-Botschaft hat auch bei uns angefragt. Wir haben aber leider kein Frühstücksei für Trump“, sagt Kreiseder mit Augenzwinkern.
Die Eier aus unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft in Salzburg werden zu Hause gebraucht. 117 Betriebe mit mehr als 350 Legehennen sorgen dafür, dass die österlichen Körberl und Frühstückstische nicht „eifrei“ bleiben. Dazu kommen viele Kleinstproduzenten.
Der Eigenbedarf kann in Salzburg aber nur zu 30 Prozent abgedeckt werden. Die restlichen Eier kommen aus anderen Bundesländern, allen voran der Steiermark, Ober- oder Niederösterreich. In Österreich liegt der Selbstversorgungsgrad bei 98 Prozent. Wegen der Vogelgrippe kam es auch im Inland zu Einbrüchen und einer noch höheren Nachfrage nach Eiern aus der eigenen Region.
Erst seit Kurzem dürfen wieder alle Hühner ins Freie. „Endlich, die lange Zeit war schon hart“, ist Biobauer Simon Sturm aus Mattsee froh, dass die Quarantäne vorbei ist. Sturm: „Wir könnten im Moment viel mehr liefern, als wir produzieren.“ Schon während der Coronazeiten waren Anteil und Nachfrage nach Bio-Eiern sprunghaft angestiegen. Nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine und den damit verbundenen höheren Produktionskosten, die in dieser Höhe nicht auf die Konsumenten umgeschlagen werden konnten, sei es dann zu einer Durststrecke gekommen, berichten Branchenkenner.
Viele Biobauern hörten auf oder wechselten die Schiene in Richtung konventionelle Produktion. Das schlägt sich vor allem jetzt nieder, weil die Nachfrage nach Bio wieder steigt. Kreiseder ist ob der starken Nachfrage verwundert, dass sich die Preise für Eier nicht bewegen. Im Schnitt kostet ein Ei aus Salzburg 50 bis 59 Cent. Immer mehr Konsumenten kommen in Bioläden oder setzen direkt auf Ab-Hof-Verkauf.
Der Appetit auf Eier ist den Österreichern zuletzt jedenfalls nicht vergangen. Rund 248 Stück verspeist ein Konsument im Durchschnitt. Zu Spitzen in der Nachfrage kommt es neben Ostern auch im Herbst, wenn die Backsaison beginnt und auch an die Hotellerie fleißig geliefert wird.
In Europa werden übrigens hauptsächlich braune Eier produziert (die für mehr Tierwohl stehen, da die Hühnersorte als robuster gilt, öfter artgerecht im Freien gehalten wird), weltweit sind es zu 95 Prozent weiße. Auch in Amerika greift man fast nur zu hellen.
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