Haftamu Abadi gewinnt

Wien-Marathon 2025: Jüngster Sieger aller Zeiten

Sport-Mix
06.04.2025 11:09

Der 42. Vienna City Marathon hat am Sonntag über die klassische Distanz von 42,195 km Überraschungssiege gebracht. Nicht die favorisierten Athleten und Athletinnen setzten sich bei der Challenge in der Kälte durch, sondern mit Haftamu Abadi bei den Männern ein Äthiopier – und mit 21 Jahren der jüngste Sieger aller Zeiten - in 2:08:28 Stunden sowie mit Betty Chepkemoi in 2:24:14 eine Außenseiterin aus Kenia. Andreas Vojta landete in 2:15:01 an der neunten Stelle.

Gestartet wurde um neun Uhr früh bei zwei Grad plus (der Minusrekord liegt bei -0,1 im Jahr 1986), was sich wegen des Eiswindes aber wie deutliche Minusgrade anfühlte. Der Temperatursturz nach warmen Tagen hielt die favorisierte männliche Elite trotzdem nicht davon ab, in kurzen Hosen von der Reichsbrücke weg loszujagen, die besten Frauen griffen zumindest zu Stirnbändern und Ärmlingen.

Der Zieldruchlauf des großen Siegers Haftamu Abadi:

Gestartet wurde um neun Uhr früh bei zwei Grad plus (der Minusrekord liegt bei -0,1 im Jahr 1986), was sich wegen des Eiswindes aber wie deutliche Minusgrade anfühlte. Der Temperatursturz nach warmen Tagen hielt die favorisierte männliche Elite trotzdem nicht davon ab, in kurzen Hosen von der Reichsbrücke weg loszujagen, die besten Frauen griffen zumindest zu Stirnbändern und Ärmlingen.

Jüngster Wien-Sieger mit schicken Ohrschützern
Bei den Männern bildeten die als Podestplatzanwärter gehandelten Kenianer mit einigen Äthiopiern wie erwartet eine größere Gruppe, die nach zehn Kilometern bereits erstmals zerfiel. Überraschend konnten nach und nach die Läufer aus Kenia nicht mehr mithalten, die Äthiopier Abadi und Mogos Tuemay blieben übrig und matchten sich kurz an der Spitze, Abadi setzte sich aber bald ab. Der 21-Jährige lief erst seinen zweiten Marathon und verbesserte seine Bestmarke von 2:10:33 auf 2:08:28 Stunden. Zweiter wurde der Kenianer Mica Cheserek (2:10:23), Dritter der äthiopische Debütant Tuemay (2:10:33).

Sieger Haftamu Abadi (Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
Sieger Haftamu Abadi

Abadi hatte übrigens sehr wohl auf Kopfbedeckung in Form von auffallenden Ohrschützern, langen Ärmeln und Handschuhen gesetzt. Er ist nun der jüngste Sieger in der Geschichte des VCM.

Frauensiegerin hatte Landsfrauen im Griff
Bei den Frauen war es nicht der Tag der zweifachen Wien-Siegerin Vibian Chepkirui.

Siegerin Vibian Chepkirui (Bild: GEPA)
Siegerin Vibian Chepkirui

Ihr passierte anfangs ein Missgeschick, sie verfehlte ihre Trinkflasche, musste zurücklaufen und sich wieder an das Topfeld herankämpfen. Ein zweites Mal fiel sie bei Kilometer 17 zurück, dieses Mal schaffte sie den Anschluss nicht mehr. Vor der Halbmarathonmarke hatte sich das Spitzenfeld auf ein Trio reduziert, ab Kilometer 36 wurde es ein Sololauf von Chepkemoi. Sie siegte vor den Landsfrauen Rebbeca Tanui (2:25:18) und Catherine Cherotich (2:25:45).

Die eisigen Temperaturen sollten bewusst motivierend wirken, meinte dieser Marathon-Fan – praktisch wie eine Klimaanlage ... (Bild: „Krone)
Die eisigen Temperaturen sollten bewusst motivierend wirken, meinte dieser Marathon-Fan – praktisch wie eine Klimaanlage ...

Halbmarathon an Steirer Messner
Den Halbmarathon gewann Thomas Messner in 1:04:22 Stunden. „Es war sehr windig und schwierige Bedingungen. Aber die Temperaturen waren in Ordnung“, sagte der Steirer, der vor einer Woche auch den Staatsmeistertitel über 21,097 km geholt hatte. Mit der Halbmarathonspitze hatten übrigens einige Marathonläufer falsch abgebogen, sie wurden kurz vor dem Ziel auf die große Schleife zurückgeschickt.

Rund 40.000 Läufer und mehrere Hunderttausend Zuseher tummelten sich am Sonntag in der Wiener Innenstadt. (Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
Rund 40.000 Läufer und mehrere Hunderttausend Zuseher tummelten sich am Sonntag in der Wiener Innenstadt.

Hier der Live-Ticker zum Nachlesen:

  • 11.00 Uhr: Seit mehreren Kilometern ist Vojta bereits allein unterwegs, muss nun hart kämpfen. Doch seine Bestzeit von 2:13:43 könnte er noch unterbieten.
  • 10.55 Uhr: Die Entscheidung bei den Herren ist wohl gefallen. Haftamu Abadi hat mittlerweile fast eine Minute Vorsprung auf seine Verfolger. Mit 21 Jahren und 12 Tagen wäre der Äthiopier, der erst seinen zweiten Marathon läuft, der jüngste Wien-Sieger aller Zeiten.
  • 10.48 Uhr: Andi Vojta hatte gemeint, er wolle endlich einen Marathon haben, bei dem er auch die zweite Hälfte genießen könne. Ob dies für ihn heute wirklich möglich ist, können wir erst später von ihm erfahren, aber er sieht gut aus und dürfte eine in Anbetracht der Bedingungen gute Zeit erreichen. Hochgerechnet wäre es aktuell circa eine 2:13:15.
  • 10.40 Uhr: Bei den Damen liegt nach 29 Kilometern noch eine kenianische Dreiergruppe an der Spitze. Rebecca Tanui, Catherine Cherotich und Betty Chepkemoi könnten für ein spannendes Finish sorgen. Bei den Herren liegt nach 33 Kilometern Abadi etwa zwölf Sekunden vor Landsmann Tuemay, fast schon eine halbe Minute vor Rutto.
  • 10.35 Uhr: Schnellste im Damen-Halbmarathon war übrigens Philine Meister aus Deutschland in 1:18:39. Als beste Österreicherin klassierte sich Antonia Luchini in 1:23:26 auf Rang fünf.
  • 10.30 Uhr: Abadi, der Mann mit den Ohrenschützern, hat das Tempo noch einmal erhöht und liegt vor dem Happel-Stadion jetzt alleine an der Spitze!
  • 10.25 Uhr: Fast alle Favoriten waren aus Kenia gewesen. Doch jetzt schaut es nach einem äthiopischen Sieg aus. Denn bei Kilometer 29 muss Rutto abreißen lassen. Nur noch Haftamu Abadi und Mogos Tuemay liegen in der Hauptallee vorne. Tuemay läuft seinen allerersten Marathon. Er hat allerdings eine starke Halbmarathonbestzeit von 1:00:11. Rutto ist aber noch in Schlagdistanz. Vielleicht teilt er sich das Rennen besser ein.
  • 10.20 Uhr: Für Vibian Chepkirui wird es nichts mit dem dritten Wien-Sieg. Die Streckenrekordlerin ist ausgestiegen. Bei den Herren ist noch eine Dreiergruppe voran. Neben Rutto sind es die beiden Äthiopier Abadi und Mogos Tuemay.
  • 10.15 Uhr: Messner konnte das Rennen trotz der Temperaturen genießen, war auch mit seiner Zeit angesichts der Bedingungen zufrieden. „Es war auch von der Stimmung herrlich“, freute er sich. Das nächste Ziel dürfte sein Marathondebüt im Herbst sein. Tjebbe Kaindl wird in 1:05:52 Zweiter, Timon Theuer in 1:06:32 Vierter. Er verrät: „Ich habe doch viel Tempo für Andi Vojta gemacht. Der Wind ist gar nicht so schlimm. Für den Andi ist Einiges möglich.“
  • 10.10 Uhr: Einige Topläufer aus der zweiten Marathongruppe bogen kurzfristig falsch ab, mussten umdrehen. Fatal!
  • 10.05 Uhr: Ein Österreicher ist als Erster im Ziel! Thomas Messner gewinnt in 1:04:22 den Halbmarathon.
  • 10.00 Uhr: Auch bei den Herren liegt nach 20 Kilometern nur noch eine Fünfergruppe – plus Tempomacher – an der Spitze. Asbel Rutto macht einen guten Eindruck, ebenso der mit Ohrenschützern laufende Äthiopier Haftamu Abadi (Bestzeit 2:10:33). Mit 1:03:30 kommen sie durch die Halbmarathonmarke. Das Tempo ist also schneller geworden.
  • 9.55 Uhr: Unglaublich! Chepkirui hat wieder Probleme bei der Verpflegungsstation, fiel wieder zurück. Fünf Afrikanerinnen sind einige Meter vor ihr, die 30-Jährige wird sich wieder herankämpfen müssen. Das sind keine guten Voraussetzungen.
  • 9.46 Uhr: Im Kampf um den Titel des besten Österreichers wurde ja ein Duell zwischen Andi Vojta und Lemawork Ketema erwartet. Doch Ketema hat schon jetzt nach rund 15 Kilometern Probleme, die Gruppe, in der Mario Bauernfeind und Timon Theuer Tempo machen, zu halten. Nach seiner schweren Verletzung ist es ohnehin schon ein Bravourstück, dass Ketema hier wieder am Start stand.
  • 9.36 Uhr: Asbel Rutto, im Vorjahr Solo-Sieger in Rom, hält, was er versprochen hatte. Er sei ein Frontrunner, hatte er angekündigt. Nun zeigte der der 23-Jährige sich schon mehrfach ganz vorne, signalisierte den Tempomachern, es könnte ruhig schneller sein. Diese willfahrten seiner Aufforderung, als Folge zersplitterte sich die bisher so große Spitzengruppe.
  • 9.32 Uhr: Vibian Chepkirui musste eine kleine Schrecksekunde bewältigen. Bei der Getränkeübergabe klappte etwas nicht, sie musste kurz stehenbleiben, verlor zunächst den Anschluss. Doch eilte die Streckenrekordlerin wieder heran und erhöhte dann sogleich das Tempo.
  • 9.20 Uhr: Bei den Damen gibt es auch Nicht-Afrikanerinnen, die vorne mitmischen. Die Deutsche Fabienne Königstein (2:25:48), die Ungarin Nora Szabo (2:25:52) und die Peruanerin Zaida Ramos (2:29:49) weisen alle Bestzeiten unter 2:30 auf.
  • 9.17 Uhr: In Anbetracht der Bedingungen, die sie eher ungewohnt sind, sind die Favoriten eher verhalten angegangen. Momentan liefe es auf eine Endzeit von rund 2:07:20 hinaus. 
  • 9.07 Uhr: Mitten unter den noch rund 15 Afrikanern in der Spitzengruppe ist auch ein Österreicher. Thomas Messner, der in Klagenfurt als Sozialarbeiter tätig ist, will den Halbmarathon für sich entscheiden. Er hat bereits eine Bestzeit von 1:03:42 stehen. Das ist in etwa auch die Zeit, in der die Marathonspitze bei der halben Distanz durchgehen könnte.
  • 9.00 Uhr: Trotz der Bedingungen herrschte im Startbereich gute Laune. Jeder versuchte, sich so gut wie möglich aufzuwärmen. Ein Blick auf die Favoriten zeigt, dass sie diesmal allesamt aus Kenia kommen. Bei den Herren sind es Justus Kangogo (Nr. 2/Bestzeit 2:05:57), Asbel Rutto (3/2:06:24), Douglas Chebii (4/2:06:31), Stanley Kurgat (5/2:07:05), Charles Ndiema (6/2:08:12) und Benard Kimeli (7/2:08:34). Bei den Damen steht mit Vibian Chepkirui (Nr. 2/2:20:59) die Streckenrekordlerin am Start. Ihre Herausforderinnen: Rebecca Tanui (3/2:21:08), Catherine Cherotich (4/2:22:42) und Risper Chebet (5/2:23:45). Und da ist das Startsignal erfolgt!
  • 8.53 Uhr: Eine Herausforderung werden heute sicherlich die äußeren Bedingungen. Um 7 Uhr Früh hatte es laut Messungen 0,2 Grad. Damit ist es der zweitkälteste Wien-Marathon nach dem von 1986 – der allerdings auch zeigte, dass dies für großartige Leistungen nicht hinderlich sein muss. Immerhin lief Gerhard Hartmann damals in 2:12:22 einen fulminanten österreichischen Rekord, der 23 Jahre lang hielt. Heute wird das allerdings schwierig, weil mitunter böiger Wind herrscht, ein ganz harter Gegner. 
  • 8.45 Uhr: Neben dem Teilnehmerrekord gab es soeben bereits einen weiteren Rekordversuch. Aus Anlass des 200. Geburtstages von Johann Strauss versuchte man, die Menschenmengen beim Start auf der Reichsbrücke zu nutzen, um einen neuen Weltrekord im Walzertanz zu erzielen. Dieser stand bislang bei 1965 Paaren, das Ziel waren, dass im Startareal über 2000 Paare sich etwa eine Minute im Dreivierteltakt drehten, angeführt von Tänzern der Tanzschule Kraml. Die Zählung erfolgt aus der Luft.
  • 8.40 Uhr: Guten Morgen zum 42. Vienna City Marathon! Dieser stellt ja einen grandiosen Rekord auf. Insgesamt 46.083 Personen haben sich für einen der insgesamt acht Bewerbe angemeldet. Bereits der Samstag war ein voller Erfolg mit über 3000 Kindern, die sie auf dem Ring bewegten, dem Coca Cola Inclusion Run und dem 5-km-Lauf, den bei den Herren Timo Hinterndorfer gewann, während bei den Damen Nachwuchshoffnung Cordula Lassacher hinter der Neuseeländerin Sophie Hicks Zweite wurde. Was zeigt, dass schon gestern internationale Klasse am Start war.
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(Bild: KMM)
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