Nur bis 80 Jahre

Kritik an Altersgrenze bei kostenloser Vorsorge

Darmkrebs kann, wenn er früh erkannt wird, gut behandelt werden.

(Bild: peterschreiber.media - stock.ado)

Die Darmkrebsvorsorge wird im Burgenland kostenlos angeboten – allerdings nur für 40- bis 80-Jährige. Die FPÖ ortet Altersdiskriminierung.

Bereits seit rund 15 Jahren gibt es im Burgenland ein landesweites, kostenloses Früherkennungsprogramm zur Dickdarmkrebsvorsorge. Das Bundesland ist damit europaweit vorbildlich. Mehr als 2000 Erkrankungen konnten dadurch frühzeitig erkannt werden.

Aufhebung gefordert
Das kostenlose Angebot gilt für alle 40- bis 80-Jährigen, die hier einen Hauptwohnsitz haben. Das sorgt nun aber für Kritik vonseiten der FPÖ. Die Altersobergrenze sei unverantwortlich gegenüber jenen, die bereits das 80. Lebensjahr überschritten haben, meint der Zweite Landtagspräsident Johann Tschürtz. „Gerade im hohen Alter ist die Darmkrebsfrüherkennung unbestritten notwendig und soll keine Diskriminierung für ältere Personen darstellen“, so Tschürtz. Zudem werde durch das Alterslimit die demografische Entwicklung ignoriert. Er fordert nun eine Aufhebung der Obergrenze.

Burgenland übererfüllt Vorgaben
Seitens des Landes reagiert man verwundert auf die blaue Kritik. Die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden bundesweiten Empfehlungen werden im Burgenland klar übererfüllt, wird betont. Das Nationale Screeningkomitee empfehle 45 bis 75 Jahre als Altersgrenze, das Burgenland weiche hier nach oben und unten ab. „Auch die Intervalle sind enger gefasst“, heißt es. Zudem seien unabhängig von dem Präventionsprogramm Stuhl- und Bluttests sowie Koloskopien jederzeit kostenlos möglich.

Behandlung wird ausgebaut
Während im Bund erst 2023 die gesetzliche Grundlage für ein österreichweites Früherkennungsprogramm geschaffen wurde, setze das Burgenland mit der geplanten Implementierung einer neuen Abteilung für Gastroenterologie in der Klinik Oberwart bereits einen weiteren wichtigen Schritt, um noch präzisere Behandlungsmöglichkeiten bei Magen-Darm-Erkrankungen zu schaffen.