Wie kontert EU?

Schicksalstage für Welthandel: USA bleiben hart

Wirtschaft
06.04.2025 20:50

Trotz Kritik hält die US-Regierung unnachgiebig an ihrem globalen Zollpaket fest. Am kommenden Mittwoch soll von US-Präsident Donald Trump ein nächster einschneidender Schnitt erfolgen, der das Gefüge der Weltwirtschaft weiter stark verändern dürfte. Die EU berät aktuell über einen entsprechenden Konter.

Auf die Nachfrage, ob die nächste Runde neuer Zölle noch verhandelbar sei und das Inkrafttreten verschoben werden könnte, sagte Handelsminister Howard Lutnick dem Fernsehsender CBS: „Es gibt keinen Aufschub.“ Er schob nach: „Die Zölle kommen.“ US-Präsident Donald Trump haben diese verkündet und das nicht als Scherz gemeint. Die Zölle würden auch nicht so schnell verschwinden.

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Es gibt keinen Aufschub. Die Zölle kommen.

US-Handelsminister Howard Lutnick

„Der Präsident muss den Welthandel neu regeln“, sagte Lutnick. Auch US-Finanzminister Scott Bessent sagte dem Sender NBC, die Zölle seien nichts, was sich binnen Tagen oder Wochen wegverhandeln lasse. Der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hassett, berichtete in einem Interview mit dem Sender ABC.

Trump will Produktionsstandort USA stärken
Trump hatte vor wenigen Tagen ein gewaltiges Zollpaket vorgestellt, das das Gefüge der Weltwirtschaft stark verändern dürfte. In einem ersten Schritt traten neue pauschale Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus fast allen Ländern in Kraft. Am 9. April soll dann in einem nächsten Schritt ein komplexer Mechanismus folgen, der für Länder noch höhere Zölle vorsieht, mit denen die USA nach Auffassung der US-Regierung ein besonders großes Handelsdefizit haben. Trump will mit seiner Zoll-Politik unter anderem den Produktionsstandort USA stärken, aber auch andere Länder dazu bringen, eigene Handelsbarrieren für Einfuhren aus den USA abzubauen.

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Wie wird EU auf Trumps Zölle kontern?
Die EU bemüht sich aktuell um ein geschlossenes Vorgehen gegen die neuen Zölle der USA. Dies dürfte auf erste gezielte Konter für US-Importe von Zahnseide bis Diamanten im Volumen von bis zu 28 Milliarden US-Dollar hinauslaufen. In Luxemburg kommen am Montag die Handelsminister der 27 EU-Mitgliedstaaten zusammen.

Offenbar wollen mehr und mehr Staaten mit Trump verhandeln
Unterdessen wollen Indien und Taiwan auf Gegenmaßnahmen verzichten. Zudem gebe es gut 50 Staaten, die verhandeln wollten, verriet Trumps Wirtschaftsberater Kevin Hassett das US-Präsidialamt mit dem Wunsch nach Zollverhandlungen kontaktiert, sagte er am Sonntagnachmittag. Israel etwa strebt eine Lockerung an.

Keine Strafzölle gegen Russland
Keine US-Strafzölle wird es hingegen gegen Russlandgeben. Begründet wird dies mit den laufenden Verhandlungen zum Ukraine-Krieg. Hassett sagte dem Fernsehsender ABC, es wäre „nicht angebracht, mitten in diese Verhandlungen eine neue Sache hineinzuwerfen“. Trump habe daher entschieden, die beiden Themen nicht miteinander zu vermischen. Dies bedeute nicht, dass Russland völlig anders behandelt werde als andere Länder, betonte Hassett. Der Präsident konzentriere sich lediglich auf die Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine.

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